Rückblick: Smart City Sprint

Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz begrüßt die Teilnehmenden

Am Freitag, 8. November fand der Smart City Sprint im AI xpress Böblingen statt. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Böblingen in Kooperation mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital und dem AI xpress initiiert und brachte rund 25 Teilnehmende aus Stadtverwaltungen, Landkreis, städtischen und Smart-City orientierten Unternehmen und der Forschung zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, praxisnahe und innovative Lösungen für die Herausforderungen des urbanen Raums im Kontext der Klimaveränderungen und Digitalisierung zu erarbeiten.

Dr. Jann Binder hält seine Keynote
Dr. Jann Binder hält die Keynote

Nach der Begrüßung durch Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz setzte Dr. Jann Binder vom ZSW mit einer umfassenden Keynote wertvolle Impulse. Er stellte Konzepte und Innovationen zur Unterstützung smarter, nachhaltiger Städte durch die Energiewende vor. Der Vortrag thematisierte den Beitrag erneuerbarer Energien sowie digitaler Technologien wie Künstlicher Intelligenz zur Klimaneutralität und zu optimierten urbanen Infrastrukturen. 

Im Anschluss stellte Dr.-Ing.Thomas Usländer vom Fraunhofer IOSB das Angebot der KI-Allianz Baden-Würtemberg und der KI-Challenge für Smart Cities vor.

Als Abschluss präsentierte Peter Erbacher von BDO DIGITAL anhand von Praxisbeispielen, wie durch Digitalisierung das Zählerwesen bei Stadtwerken effizienter wird, Personalkosten und –risiken, sowie den Ressourcenverbrauch senkt.

Unter methodischer Anleitung von Dr. Kathrin Steinbrink wurden in vier Arbeitsgruppen spezifische Themenfelder und Problemstellungen der „Smart City“ analysiert und Lösungsansätze entwickelt. Jede Gruppe widmete sich dabei einer eigenen Fragestellung, die auf den unterschiedlichen Bedarf und Herausforderungen der Städte und Kommunen ausgerichtet war. Der kollaborative Ansatz brachte durch den Austausch zwischen Verwaltung, Forschung und Wirtschaft wertvolle Perspektiven und Synergieeffekte, die zu kreativen und praxisorientierten Ergebnissen führten.

Ergebnisse der Arbeitsgruppen

In den Gruppen wurden vor allem Extremwetterereignisse als Herausforderungen für Städte identifiziert. Sowohl die Prävention als auch der Informationsfluss an die Bürgerinnen und Bürger stellt dabei eine zentrale Aufgabe dar.

  • Warnsystem bei Starkregenereignissen
    Eine Gruppe entwickelte ein Warnsystem, das lokale Starkregenereignisse in Echtzeit überwacht und die Bevölkerung frühzeitig alarmiert. Durch eine schnelle Kommunikation sollen Schäden vermindert und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhöht werden.
  • Heatmap für Innenstadtbereiche
    Zur transparenten Kommunikation klimatischer Belastungen in Innenstädten wurde eine Heatmap entwickelt, die heiße Gebiete für Stadtnutzende sichtbar macht. Diese Lösung soll Bewusstsein schaffen und Stadtplanungsmaßnahmen unterstützen, um Aufenthaltsqualität und Resilienz der städtischen Räume zu steigern.
  • Datengenossenschaft für Kommunen
    Eine weitere Gruppe erarbeitete das Konzept einer Datengenossenschaft, über die Kommunen auf die Daten des Statistischen Bundesamts zugreifen und sie gemeinsam auswerten können. Ziel ist es, z. B. die Entwicklung von Grundstückspreisen besser berechnen zu können. Dies unterstützt datenbasierte Entscheidungen und macht Entwicklungen transparenter.
  • Informationsplattform für Starkwetter-Prävention
    Schließlich entwickelte eine Gruppe eine Informationsplattform für Bürgerinnen und Bürger, die Aufklärung und Handlungsempfehlungen zu klimabedingten Extremwetterereignissen (Hitze, Starkregen usw.) bietet. Dies soll die Bevölkerung aktiv in die Prävention einbinden und ihre Resilienz gegenüber solchen Ereignissen stärken.

Schlussfolgerung und Ausblick

Der Smart City Sprint zeigte, wie Städte und Kommunen mithilfe digitaler Technologien und datenbasierter Ansätze auf die Herausforderungen der Klimakrise reagieren können. Die entwickelten Lösungen legen den Grundstein für eine intelligent vernetzte Stadt, die ihre Bewohnerinnen und Bewohner in den Fokus stellt, die Infrastruktur verbessert und ein präventives Risikomanagement fördert.

Der Austausch zwischen Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft verdeutlichte das große Potenzial gemeinschaftlicher Ansätze und den Wert von Kooperationen. Zukünftig sollte der interdisziplinäre Dialog weiter gestärkt werden, um die entwickelten Prototypen in die Praxis zu überführen und kontinuierlich an die sich wandelnden Herausforderungen anzupassen.

Der Smart City Sprint leistete damit einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zu zukunftsorientierten, nachhaltigen Städten und zeigte, dass innovative Lösungen in greifbare Nähe rücken können, wenn Kooperation und Austausch im Vordergrund stehen.

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