28.05.2025
Klimaneutralität im Mittelstand: Fünf Unternehmen – fünf Perspektiven auf nachhaltiges Wirtschaften

Von der IT bis zum Industriequartier, vom Handwerk bis zur Hochtechnologie: Die Unternehmen IMS Connector Systems, Schleth Bau, Gisbert Dünschede, urbanharbor und &why zeigen, wie digitale Strategien zum Katalysator für Klimaschutz werden. Unterstützt durch Klima.Neutral.Digital entwickeln sie Lösungen, die sich messen und multiplizieren lassen.
Digitalisierung als Schlüssel zur Transformation
Ob über Energiemanagement, Kreislaufwirtschaft oder CO₂-Monitoring: Die Projektansätze zeigen, wie breit Digitalisierung gedacht werden kann – und wie wichtig es ist, individuell zu planen.
IMS Connector Systems: Hochfrequenz trifft Nachhaltigkeit
Der Steckverbinderspezialist aus dem Schwarzwald verknüpft technische Präzision mit ökologischer Weitsicht. Im Zentrum des Aktionsplans stand die Erfassung und Visualisierung von Nachhaltigkeitskennzahlen – u. a. über das Tool EcoCockpit. Zudem wurde ein Konzept für eine effizientere Werkskühlung über adiabate Systeme, PV-Nutzung, Druckluft- und LED-Optimierung erarbeitet. Auch KI könnte in Zukunft genutzt werden, etwa zur Materialbedarfsprognose und Lageroptimierung. So entsteht eine digitale Grundlage für Nachhaltigkeit in der Produktion.
Schleth Bau: Klimaschutz auf der Baustelle
Das Bauunternehmen setzt an mehreren Punkten an: Elektromobilität, digitale CO₂-Bilanzen für Projekte, Energieeinsparungen durch optimierte Bauprozesse. Ziel ist es, den Übergang in eine emissionsärmere Baupraxis zu strukturieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Digitalisierung soll hier als Werkzeug dienen – nicht nur zur Planung, sondern auch zur Kommunikation von Fortschritt und Wirkung.
Gisbert Dünschede: Massivholz im Kreislauf
Das Bauunternehmen kombiniert traditionelles Handwerk mit konsequenter Ökologie. Der Aktionsplan fokussiert sich auf Energiemonitoring, Substitution fossiler Heizsysteme und weitere Effizienzsteigerung im Gebäudebestand. Die vorhandenen PV-Anlagen und Ladesäulen bieten bereits eine gute Basis. Künftig wird der Energieeinsatz transparenter gemacht – als Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen.
urbanharbor: Dekarbonisiertes Quartierdenken
urbanharbor zeigt, wie Nachhaltigkeit im großstädtischen Maßstab funktionieren kann. Das ehemalige Industrieareal in Ludwigsburg wurde mit zwei Szenarien zur zukünftigen Energieversorgung analysiert: Wärmepumpen vs. Wasserstofferzeugung mit Abwärmenutzung. Die Wärmepumpenlösung zeigte sich als effizienterer Pfad – insbesondere bei begrenztem Ökostrom. Die Ergebnisse flossen in das neu entwickelte Tool Decarb Analyzer ein, das nun auch anderen Unternehmen zur Verfügung steht.
&why: IT-Dienstleister mit Nachhaltigkeitsanspruch
&why denkt digitale Dienstleistungen mit Verantwortung weiter. Im Projekt ging es um die Frage: Wie können wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern und an welchen Stellen die Nachhaltigkeit ausbauen, ohne die technologische Innovationskraft zu bremsen? Konkrete Felder waren Scope-3 Treibhausgasemissionen, Perspektiven zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie Impulse für Abfallmanagement und Energieinfrastruktur, KI-gestützte Optimierungen in der Buchhaltung, IT-Sicherheitschecks sowie strategische Überlegungen zu freiwilligen Nachhaltigkeitsberichten. Das Unternehmen zeigt, dass Klimaschutz auch für innovative kleine Dienstleister greifbar wird – wenn man die richtigen Fragen stellt.
Die Rolle von Klima.Neutral.Digital
Das Mittelstand-Digital Zentrum begleitete alle Projekte methodisch fundiert – mit Praxiswissen, technischer Unterstützung und strategischer Weitsicht. Die Ergebnisse zeigen, wie zentral die individuelle Beratung ist – und wie stark der Multiplikationseffekt gut dokumentierter Pilotprojekte sein kann.
Fazit: Fünf Ansätze, eine Richtung
Klimaneutralität ist kein einheitlicher Prozess – aber sie braucht einheitlich klare Prinzipien: Transparenz, Planung, Digitalisierung und konkrete Umsetzung.
Diese fünf Unternehmen stehen dafür. Sie beweisen, dass sich selbst komplexe Anforderungen durch einen maßgeschneiderten Aktionsplan in greifbare Fortschritte übersetzen lassen.