Fünf Wege in die klimaneutrale Zukunft: Digitalisierung als Hebel für Nachhaltigkeit

Ob Anlagenbau, Kunststofftechnik oder ökologischer Holzbau: In sehr unterschiedlichen Branchen arbeiten SEHO Systems, promod, HESA, Hausbau Ott und HydropSystemsmit klima-neutral-digital.de daran, Klimaschutz konkret und wirtschaftlich sinnvoll umzusetzen. Der gemeinsame Nenner: Digitalisierung wird zum praxisnahen Werkzeug der Transformation.

Maßgeschneiderte Ansätze – gemeinsame Wirkung

Jedes Unternehmen brachte eigene Herausforderungen mit. Und doch zeigen alle Projekte, wie gezielte Digitalisierungsmaßnahmen zur CO₂-Einsparung, Prozessverbesserung und strategischen Nachhaltigkeit beitragen können.

Bei der SEHO Systems GmbH stand das Thema Energiemanagement im Fokus. Das Unternehmen produziert Lötanlagen für die Elektronikfertigung. Gemeinsam mit dem Projektteam wurde ein Konzept zur Laststeuerung entwickelt: Die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge soll passend zur PV-Erzeugung geregelt werden. Darüber hinaus prüft SEHO nun gezielt die Modularisierung ihrer Anlagen sowie Materialeinsätze wie Aluminium vs. Stahl in Bezug auf ihre Ökobilanz. Der Blick auf Scope-3-Emissionen wurde geschärft – und die Verbindung zur Regulatorik hergestellt.

Die promod Prototypenzentrum GmbH, ein Prototypen-Dienstleister, steht als Mieter vor einem anderen Problem: Es gibt kaum direkten Zugriff auf Heizung oder Stromversorgung. Dennoch nutzte das Unternehmen die Projektphase sinnvoll. Der neue Ansatz: Kunden könnten bei der Angebotserstellung zukünftig die CO₂-Emissionen ihrer Produkte einsehen und – wenn gewünscht – ausgleichen. So würde Klimabewusstsein zu einem Teil des Geschäftsmodells – mit hoher Außenwirkung.

Die HESA Kunststofftechnik GmbH ist in vielen Bereichen bereits sehr effizient unterwegs: Abwärmenutzung, rezyklierte Materialien, moderne Kompressoren. Im Projekt ging es um den nächsten Schritt. Besonders spannend: die Frage, wie ungenutzte Abwärme aus den Spritzgussprozessen weiterverwendet werden kann – etwa für Trocknung, Raumwärme oder neue Dienstleistungen. Gleichzeitig prüfte HESA, wie sie sich aufkommende Berichtspflichten wie die CSRD vorbereiten kann. Ein wesentlicher Schritt für ein kleines Unternehmen mit nur acht Mitarbeitenden.

Hausbau Ott verfolgt seit Jahren ein konsequent ökologisches Baukonzept – mit Massivholz, automatisierter Fertigung und regionalen Materialien. Im Projekt wurde ein innovatives, modulares Wohnkonzept entwickelt. Die Idee: flexible Wohnmodule, die auf Zeit vermietet, angepasst und wiederverwendet werden können. So wird Kreislaufwirtschaft im Bau erstmals wirklich greifbar. Zusätzlich wurden Energiespeicherung und CO₂-Bilanzierung der Bauprozesse diskutiert.

Das Startup Hydrop entwickelt einen Sensoraufsatz für Wasserzähler – ein typisches Beispiel für „Green Tech made in Germany“. Im Fokus des Projekts stand die vergleichende Bilanzierung von additiver Fertigung und Spritzguss: Wann lohnt sich die Umstellung, ökologisch und wirtschaftlich? Zudem wurden die Potentiale eines Eco-Design-Systems besprochen. Besonders spannend ist die Umstellung des Geschäftsmodells: Sensoren zu vermieten statt zu verkaufen – so bleiben Materialien im Kreislauf und das Unternehmen behält den Einfluss auf die Produktverwertung.

Die Rolle von Klima.Neutral.Digital

Das Zentrum hat in allen Projekten praxisorientiert unterstützt – durch Potenzialanalysen, Strategiegespräche und konkrete Maßnahmenvorschläge. Dabei wurde nicht nur technisch, sondern auch strategisch gedacht: vom Energiemanagement über Produktdesign bis hin zur Einbettung von Nachhaltigkeit in Kommunikation und Geschäftsmodell.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Diese fünf Projekte zeigen, dass Klimaschutz auch dort gelingt, wo die Ausgangslage komplex oder begrenzt ist. Wer Prozesse versteht, kann gezielt verbessern. Wer digital erfasst, kann transparent berichten. Und wer nachhaltig denkt, kann auch neue Kunden gewinnen.Ob produzierender Mittelstand oder wachsendes Startup – mit dem richtigen Konzept wird Klimaneutralität machbar. Und zwar so, dass sie sich für Umwelt und Unternehmen rechnet.