21.05.2025
Digitalisierung macht’s möglich: Fünf Mittelständler zeigen, wie Klimaschutz konkret gelingt

Fünf Unternehmen, fünf Branchen, ein gemeinsames Ziel: Die CO₂-Emissionen senken und nachhaltiger wirtschaften – mithilfe digitaler Lösungen. Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital haben Warwick, ZIPSE, Holzbau Weiss, Schoch Edelstahl und Optiplan gezeigt, wie sich Klimaschutz praxisnah und individuell gestalten lässt.
Digitale Wege in eine klimaneutrale Zukunft
Ob Musikinstrumentenproduktion, Verpackung, Holzverarbeitung, Edelstahl oder Druck: Die Herangehensweisen der fünf Unternehmen unterscheiden sich – das Prinzip ist gleich. Digitalisierung wird als strategisches Werkzeug eingesetzt, um Transparenz zu schaffen, Einsparpotenziale zu identifizieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Bei Warwick ist ein radikaler Systemwechsel geplant. Ersetzt man das bisher genutzte gasbetriebene Blockheizkraftwerk mit Wärmepumpen, gespeist mit eigenem Solarstrom, so wird der Energieverbrauch des Unternehmens halbiert und die CO₂-Emissionen bis 2030 um 80 % gesenkt. Im ersten Schritt wurde eine 600 kWp-Photovoltaikanlage und ein 1.800 kWh-Batteriespeicher im April 2025 in Betrieb genommen und sorgt für nachhaltigen Strom und Versorgungssicherheit.
Für den Ausbau-Fachhandel ZIPSE standen Themen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung, Treibhausgasbilanzierung und die mögliche Optimierungen der Energieinfrastrukturim Mittelpunkt des Klima-Coachings.
Holzbau Weiss will im Zuge des geplanten PV-Ausbaus auch ein Energiemonitoring etablieren, um Energiedaten systematisch zu erfassen und auszuwerten. Als mögliche Weiterentwicklung wird der Einbau kontaktlos auslesbarer Umweltsensoren in Holzständerwände geprüft, um auch bauphysikalische Daten kontinuierlich zu erfassen. Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie: Zukünftig sollen projektbasierte CO₂-Bilanzen als zusätzlicher Mehrwert für Kunden etabliert werden. Ebenso strebt Holzbau Weiss an, Nachhaltigkeitsanforderungen verstärkt in die Zusammenarbeit mit Herstellern und Verbänden zu integrieren.
Schoch Edelstahl setzte auf breiten Innovationsansatz. Das Unternehmen prüfte die Potenziale von KI, Additiver Fertigung und PV-Ausbau. In enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam entstand ein Aktionsplan, der langfristige Perspektiven für Energie, Mobilität und digitale Geschäftsmodelle aufzeigt. Geschäftsführer Lars Schoch zieht ein klares Fazit:
„Die Zusammenarbeit im Klima-Coaching war äußerst bereichernd. Wir konnten unser Unternehmen gezielt auf die Zukunft ausrichten.“
Bei Optiplan stand das Thema Ressourcenschonung im Fokus. Besonders im Verpackungsbereich wurden Potenziale identifiziert. Ziel ist es, Kunststoff und Styropor durch umweltfreundlichere Materialien zu ersetzen und Produktionsreste wiederzuverwenden. Digitale Tools helfen dabei, Prozesse effizienter zu gestalten – von der Materialverwendung und -lagerung bis zur maschinellen Optimierung.
Die Rolle von Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital
Alle fünf Projekte wurden vom Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital begleitet. Die Unterstützung reichte von der Potenzialanalyse über Workshops und Datenerhebungen bis zur Entwicklung maßgeschneiderter Aktionspläne. Dabei stand immer im Vordergrund: Was bringt konkret etwas? Was ist machbar? Und wie lässt sich Wirkung skalieren?
Was andere daraus lernen können
Diese fünf Beispiele zeigen: Klimaschutz beginnt im Betrieb – und zwar mit Transparenz. Wer Daten erhebt, kann gezielt steuern. Wer digitalisiert, erkennt Potenziale. Und wer strategisch plant, kann auch in kleinen Schritten große Wirkung erzielen.
Die Projekte beweisen, dass digitale Lösungen nicht nur technologisch, sondern auch organisatorisch greifen – ob in der Produktion, bei der Kommunikation oder in der Unternehmensführung. Besonders wirksam ist der Mix aus technischer Innovation und unternehmerischem Willen zur Veränderung.
Ausblick
Warwick sammelt Erfahrung mit der optimalen Nutzung des eigenerzeugten Solarstroms im Betrieb und die Vermarktung des Stromüberschusses. ZIPSE etabliert Nachhaltigkeit als dauerhafte Managementaufgabe. Holzbau Weiss will das digitale Energiecontrolling weiter ausbauen. Schoch plant konkrete Folgeprojekte im Bereich KI. Und Optiplan stellt Verpackung und Materialkreisläufe neu auf.
Fünf mittelständische Unternehmen – fünf Beweise dafür, dass Klimaschutz durch Digitalisierung nicht nur möglich, sondern messbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Wer seine Prozesse kennt, kann sie verändern. Und wer bereit ist, digital zu denken, kann Nachhaltigkeit konkret umsetzen.