Unternehmen treibt kontinuierlich die Frage um, wie ein Mehrwert für die Kunden generiert werden kann. Durch das Einbinden von digitalen Technologien erhalten auch mittelständische Bekleidungshersteller die Möglichkeit ihre Geschäftsmodelle komplett zu erneuern bzw. zu ergänzen, z. B. durch eine Website zum reinen Online-Verkauf der Produkte oder das Eingliedern in eine Supply Chain, in der Daten digital ausgetauscht werden.
Das trifft auch auf die Lahrer Kleiderfabrik mit ihrer Marke Bonacelli zu. In den Geschäftsräumen des Unternehmens können Kunden in gemütlicher Atmosphäre in Ruhe hochwertige Herrenbekleidung für besondere Anlässe einkaufen. Dabei wird viel Wert auf die persönliche Stilberatung gelegt und zudem ein Reinigungs- sowie Änderungsservice für einwandfreie und optimal sitzende Bekleidung angeboten. Das Unternehmen möchte in Zukunft bestehende und potenzielle Kunden noch besser erreichen und die Produktion an die sich ändernden Kundenanforderungen anpassen.
In einem gemeinsamen Projekt unterstützen die Mittelstand-Digital Zentren Smarte Kreisläufe und Klima.Neutral.Digital das Unternehmen, ein digitales Geschäftsmodell zu konzipieren.
Dazu wird das bisherige Geschäftsmodell in Rahmen von Workshops genauer unter die Lupe genommen und detailliert erarbeitet. Die Projektpartner bedienen sich dabei des Business Models Canvas von Osterwalder, mit dem Geschäftsmodelle visualisiert und strukturiert werden können. Anhand des Rahmens stellt das Projektteam die verschiedenen Bausteine des Geschäftsmodells auf. Im Zentrum steht das Werteversprechen, also der Mehrwert für den Kunden. Dann der Kunde selber und die Fragen, wie gelangt das Produkt zum Kunden, wie wird mit dem Kunden kommuniziert. Zusätzlich sind noch zu betrachten die Schlüsselressourcen, die notwendigen Partner und benötigten Kompetenzen. Schließlich sind Fragen nach den Aufwänden und den gewünschten Erlösen zu klären.
Gemeinsam mit dem Unternehmen wird geprüft, wo das bisherige Geschäftsmodell durch digitale Technologien sinnvoll komplettiert werden kann. Die Bonacelli Moda GmbH möchte insbesondere die Kundengewinnung und -bindung durch den Einsatz von Social Media steigern. Zudem sollen die Daten von der Konfiguration bis zur Produktion künftig durch einen digitalen Austausch flexibler und schneller zur Verfügung stehen.
Mit den angestrebten Lösungen können nicht nur Bekleidungshersteller, sondern auch Produzenten von Schuhen und Taschen sowie von Produkten für die textile Ausstattung von Gebäuden ihre Geschäftsmodelle digitaler aufstellen. Der digitale Datenaustausch erhöht die Transparenz in der Wertschöpfungskette. Auswirkungen von Anpassungen im Produktionsprozess sind schnell sichtbar und auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit überprüfbar.
Möchten Sie Ihr Geschäftsmodell ebenfalls auf den Prüfstand stellen? Unsere Experten unterstützen Sie gern und stehen Ihnen zur Seite bei der Auswahl und der Integration von passenden digitalen Technologien.
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Der Klima.Neutral.Digital-Podcast
#13 Digitale Geschäftsmodelle
Wie können sich digitale Geschäftsmodelle auf die Klimabilanz auswirken? Wir sprechen mit Dr. Marcus Winkler von den DITF über digitale Zwillinge, Avatare in Produktion und Präsentation und was ein Babybody damit zu tun hat.
Strom umweltfreundlicher und günstiger zu beziehen, stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen – besonders in dicht bebauten Innenstadtlagen. Wie lässt sich eine Photovoltaikanlage realisieren, wenn man nur Mieter ist? Zu dieser Frage hat das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital für ein Stuttgarter Unternehmen Lösungsmöglichkeiten untersucht.
„Gerade bei der Energieversorgung ist es entscheidend zu wissen, wer die Energie bezieht und an wen sie weitergegeben wird”, erklärt Projektleiter Dennis Huschenhöfer vom Klima.Neutral.Digital-Partner Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Mit dem Wunsch nach Unterstützung bei der Transformation hatte sich eine Stuttgarter Druckerei an Klima.Neutral.Digital gewandt. Um einen umfassenden Status quo zu ermitteln, fragte das Klima.Neutral.Digital-Projektteam die Energiedaten zunächst systematisch beim Unternehmen ab. Bei der Druckerei optiplan GmbH zeigte sich schnell: Die Wärmeversorgung ist bereits gut gelöst mit Fernwärme, aber beim Strom gäbe es Potenzial für Photovoltaik. Doch das Unternehmen ist nicht Eigentümer der Gebäude.
Komplexe Dachstrukturen erfordern eine präzise Simulation
Deshalb untersuchte das Team im zweiten Schritt das Photovoltaik-Potenzial des Stuttgarter Firmensitzes. Dieser besteht aus mehreren Gebäuden mit verschiedenen Vermietern. Zur Berechnung setzte die Gruppe spezielle Auslegungstools ein, die deutlich präziser sind als einfache Solarkataster. „Für größere Gebäude oder im städtischen Bereich mit vielen Verschattungen und komplexen Dachstrukturen braucht es eine detailliertere Planung“, betont Huschenhöfer. Unter anderem mussten die Dachfenster der klassischen Altbauten in Stuttgart-West herausgerechnet werden. Ein Dach schied wegen übermäßiger Verschattung und zu geringer Dachlast aus.
Die Analyse ergab: Auf den Dächern lassen sich PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 50 kWp realisieren. Diese könnten jährlich etwa 40 bis 45 MWh Strom erzeugen. Damit hatte optiplan eine verlässliche Grundlage, um Photovoltaik konkret zu planen.
Verschiedene Betreibermodelle im Vergleich
Um dem Mittelständler Argumente für Verhandlungen mit den Vermietern an die Hand zu geben, untersuchte das Klima.Neutral.Digital-Team zwei mögliche Betreibermodelle und verglichen deren Wirtschaftlichkeit:
- Der Gebäudeeigentümer investiert und betreibt die Anlage, der Mieter kauft den Strom.
- Das Unternehmen investiert selbst und mietet das Dach.
Auch rechtliche Aspekte wurden beleuchtet. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Mieterstrommodelle wurden zuletzt vereinfacht”, erklärt der Experte. Zudem gibt es Dienstleister, die die Abrechnung übernehmen.
Ziel war es, dem Unternehmen verschiedene Varianten inklusive detaillierter Berechnungen darzulegen. Auf dieser Grundlage kann der Mittelständler in Verhandlungen mit seinen Vermietern treten.
Fazit: Maßgeschneiderte Lösungen für den Mittelstand
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie kleine und mittlere Unternehmen von der Expertise des Mittelstand-Digital Zentrums Klima.Neutral.Digital profitieren. Durch die ganzheitliche Betrachtung und maßgeschneiderte Lösungsansätze lassen sich auch in komplexen Situationen Wege zur nachhaltigen Energieversorgung finden.
Haben Sie Fragen zum Projekt oder möchten Sie selbst ein Digitalisierungsprojekt starten? Dann schreiben Sie uns!
Der Klima.Neutral.Digital-Podcast
#23 Nachhaltige Nutzung versiegelter Flächen
Bebaute Flächen sind für Flüssigkeits- und Gasaustausch versiegelt. Als Grundfläche für Photovoltaikanlagen (PV) sind sie jedoch bestens geeignet und geben den ökologisch “verlorenen” Flächen einen nachhaltigen Nutzen. Wir sprechen mit Felix Gerhardt darüber, wie Photovoltaik auf Parkplätzen zur Vermeidung von Hitzeinseln beiträgt und die Stromversorgung dezentralisiert.
Der Klima.Neutral.Digital-Blog
Nachhaltiger wirtschaften durch den Einsatz erneuerbarer Energien
In einer Zeit, in der der Klimawandel immer spürbarer wird und die Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle in der Unternehmensführung spielt, stehen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten. Der Umstieg auf erneuerbare Energien spielt eine zentrale Rolle, um diese Anforderung zu erfüllen.
In diesem Text erfahren Sie, wie sich das Energiesystem ändert und welche Optionen und Chancen sich daraus für Unternehmen ergeben.
Zusammen mit dem Beratungsunternehmen be-lean und dem Ingenieurbüro Philippeit hat das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital einen wegweisenden Leitfaden entwickelt, um Scope-3-Emissionen zu bewerten und zu reduzieren. Das praxisnahe Werkzeug unterstützt ab sofort kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dabei, ihre indirekten CO2-Emissionen in der Lieferkette zu erfassen und zu optimieren.
Ausgangspunkt war die Idee der beiden Unternehmen zu einem Fragebogen. Mit diesem sollten Mittelständler ihre Scope-3-Emissionen ermitteln können. Um das Vorgehen zu optimieren, wandten sie sich an das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital. Das Projektteam vom Klima.Neutral.Digital-Partner FZI Forschungszentrum Informatik erarbeitete systematisch Bewertungskriterien und validierte den Fragebogen in einem mehrstufigen Prozess.
Vom Fragebogen zum Leitfaden
Im Laufe des Projekts entwickelte sich der Fragebogen zu einem umfassenden Leitfaden. „Es geht nicht darum, Unternehmen zu bewerten, sondern ihnen ein Werkzeug an die Hand zu geben, um mit ihren Lieferanten ins Gespräch zu kommen“, erklärt Projektleiterin Jana Deckers vom FZI Forschungszentrum Informatik „Wir haben bewusst auf eine starre Punktebewertung verzichtet.“ Denn der Leitfaden soll als Kommunikations- und Einstiegshilfe dienen, um Scope 3-Emissionen in der Lieferkette zu adressieren.
Der Leitfaden gliedert sich in vier Hauptbereiche:
- Management-Systeme
- Selbsteinschätzung zur Unternehmensleistung hinsichtlich Klimaschutz
- Produktentwicklung
- Lieferantenauswahl bei der Beschaffung
„Diese Struktur ermöglicht es Unternehmen, systematisch alle relevanten Aspekte der Scope 3-Emissionen zu betrachten“, so Deckers. Jeder Bereich enthält spezifische Fragen und Kriterien, die auf Basis aktueller Standards und Best Practices entwickelt wurden.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Der Leitfaden wurde so konzipiert, dass er für Unternehmen verschiedener Größen und Branchen anwendbar ist. Ob ein Unternehmen gerade erst anfängt, sich mit dem Thema Scope-3-Emissionen zu beschäftigen, oder schon fortgeschritten ist – der Leitfaden bietet für jedes Level relevante Ansatzpunkte.
Mit Blick auf die kommende Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gewinnt das Thema Scope 3-Emissionen zusätzlich an Bedeutung. So hilft der Leitfaden Mittelständlern, sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinanderzusetzen und proaktiv zu handeln, auch, um den Berichtspflichten nachzukommen.
Verfügbarkeit und Anwendung
Der Leitfaden steht als PDF-Dokument zum kostenfreien Download bereit. „Wir haben uns aus Gründen der Einfachheit für das PDF-Format entschieden“, sagt Deckers. So könne das Unternehmen die Ergebnisse bei sich behalten und einfach abspeichern. Bei einem Online-Fragebogen hätten sich zusätzliche Fragen nach der Speicherung und dem Datenschutz gestellt, die man so vermeidet.
Mehrwert für Unternehmen
Den Leitfaden anzuwenden, bietet Unternehmen mehrere Vorteile:
- Systematische Erfassung von Scope 3-Emissionen
- Gesprächsgrundlage und bessere Kommunikation mit Lieferanten
- Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Zulieferern und Produkten
- Identifikation von Optimierungspotenzialen in der Lieferkette
- Unterstützung bei der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltiges Handeln
Interessierte Unternehmen sind eingeladen, den Leitfaden zu nutzen und ihre Erfahrungen mit dem Klima.Neutral.Digital-Team zu teilen.
Methodisches Know-how kombiniert mit fachlicher Expertise
Mit dem entwickelten Leitfaden zur Reduzierung von Scope 3-Emissionen steht kleinen und mittelständischen Unternehmen nun ein wertvolles Werkzeug zur Verfügung, um ihre Lieferketten nachhaltiger zu gestalten. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie die Zusammenarbeit zwischen engagierten Unternehmen und dem Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital innovative Lösungen für drängende Herausforderungen hervorbringt. „Es war eine beidseitig tolle Zusammenarbeit, von der alle Beteiligten profitiert haben“, resümiert Deckers. „Unsere Herangehensweise lässt sich auf viele Bereiche übertragen. Ob es um Nachhaltigkeit, KI oder andere Themen geht – wir kombinieren methodisches Know-how mit fachlicher Expertise, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.“
Haben Sie Fragen zum Projekt, möchten Sie ein eigenes Digitalisierungsprojekt starten oder mit den Klima-Coaches des Mittelstand-Digital Zentrums Klima.Neutral.Digital Aktionspläne erarbeiten?
Strom aus Wind und Photovoltaik sind Kernbestandteil der Energiewende. Doch wie lässt sich aus Überschüssen an sonnigen, windigen Tagen mit optimalem Ertrag grüner Wasserstoff erzeugen? Dieser Frage ging das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital gemeinsam mit der Firma W-I-N-D Energien GmbH aus Kirchheim/Teck nach – und zwar mithilfe von KI-Methoden des Reinforcement Learnings.
Das Unternehmen betreibt in Baden-Württemberg mehrere Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Außerdem will es weitere bauen und einen Elektrolyseur anschaffen, um aus Stromüberschüssen grünen Wasserstoff zu erzeugen. Für eine bestmögliche Kosten-/Nutzenrechnung bat W-I-N-D das Team vom Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital um Unterstützung. „Das Wichtige war erst einmal, die Stammdaten zu diskutieren“, schildert Dr. Frank Sehnke vom Klima.Neutral.Digital-Partner ZSW – Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, der das Projekt betreute. Dabei galt es zu klären, welche Mengen an installierter PV- und Windleistung existieren und geplant sind und in welchem Format die Daten dieser Anlagen bereitgestellt werden. Diese Daten musste das Team vereinheitlichen, um sie in einem großen Datensatz zusammenzuführen. „Das ist auch der mühsame Teil der Arbeit“, so Sehnke.
Drei Szenarien im Fokus
Mit dem Datensatz konnte man dann verschiedene Szenarien durchrechnen, um die wichtigste Frage von W-I-N-D beantworten zu können: Bei welcher Größe von Elektrolyseur würde man welche Volllaststunden erhalten?
Die drei angenommenen Szenarien waren
a) der Status quo,
b) das geplante Ausbauziel von W-I-N-D sowie
c) – als wichtigster Ansatz – ein mittels KI optimierter Ausbauplan, bei dem das Konzept bestmöglich aufgeht, aus überflüssigem Strom aus Wind und Sonne grünen Wasserstoff zu erzeugen.
Reinforcement Learning als Methode
Um dieses Optimierungsproblem zu lösen, setzte Sehnke die KI-Methode des Reinforcement Learning (dt. bestärkendes Lernen). „Wir haben mit einem Reinforcement Learner, der sich dafür besonders eignet, die freien Parameter bestimmen lassen“, so Sehnke. Zu diesen Parametern zählten der Ausbau von Wind und PV an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg sowie die Größe des Elektrolyseurs. Ziel war es, zum günstigsten Wasserstoffpreis bzw. zur höchsten Volllaststundenzahl des Elektrolyseurs zu kommen.
Die größte Herausforderung lag dabei weniger in der Methodik als in der Datenaufbereitung. „Wir sagen immer, die 80-20-Regel ist auch in diesem Fall gut“, so Sehnke. „80 Prozent dafür, zuschauen, dass die Daten gut sind und dass man wirklich alle Informationen erhalten hat, die es gibt. Und 20 Prozent für das eigentliche Machine Learning“. Davon, wie weit ein Unternehmen bereits digitalisiert sei, welche Daten bereits vorlägen, hänge die gesamte Dauer eines solchen Projekts ab.
Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage
Die Ergebnisse des zweimonatigen Projekts flossen in die Entscheidungsfindung bei W-I-N-D ein. „Die Zahlen, die wir geliefert haben, haben wahrscheinlich gezeigt, dass es ökonomisch sinnvoller ist, den Strom zunächst bedarfsgerecht einzuspeisen und nur das, was übrigbleibt, in Wasserstoff umzuwandeln“, vermutet Sehnke.
Fazit: Daten sind Gold wert
Für Sehnke zeigt dieses Projekt einmal mehr, wie bedeutsam Daten heute sind, auch um sein Unternehmen strategisch auszurichten. Sein Tipp daher: „Am besten immer alles schön aufzeichnen, was man an Daten generiert. Die sind unglaublich wertvoll.“ Allein die Digitalisierung und Visualisierung der Daten sei oft die halbe Miete. „Wenn man dann damit noch Machine Learning macht, ist das eigentlich bloß noch das Häubchen auf der Sahnetorte“, um zu hilfreichen Erkenntnissen zu gelangen – wie im Fall W-I-N-D.
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Am 5. August 2024 startete der Auftakt zum Klima-Coaching mit AktivioSport in Karlsruhe-Rüppurr. Klima-Coach Jan Kramer und Energie-Experte Tobias Riedel vom Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital trafen sich hierzu mit Inhaber Jörg Schieritz, um in einem ersten Fokusblock Potenziale für die Nachhaltigkeit und Energie im Fitnessstudio zu identifizieren. Es konnten dabei bereits spannende Impulse rund um die Themen Energieeffizienz und -automatisierung sowie Kundenbewusstsein („Nudging“) gesammelt werden. Die vielen Ideen werden nun im nächsten Schritt hinsichtlich des Potenzials überprüft und als Handlungsempfehlungen erarbeitet. Wir freuen uns auf die weitere Nachhaltigkeitsreise mit AktivioSport!
CO2-Emissionen zu reduzieren, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Besonders komplex wird es, wenn es um indirekte Emissionen geht, die sogenannten Scope-3-Emissionen, etwa in der Lieferkette. Das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital bringt seine Expertise ein, um gemeinsam mit zwei Unternehmen einen Fragebogen zu entwickeln, der mittelständische Firmen bei dieser Aufgabe unterstützt.
“Es war eine Herzensangelegenheit der beteiligten Unternehmen, etwas zu bewirken”, berichtet Projektleiterin Jana Deckers vom Klima.Neutral.Digital-Partner FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe von den Anfängen. Das Beratungsunternehmen be-lean und das Ingenieurbüro Uwe Philippeit hatten bereits einen ersten Entwurf für einen Fragebogen erstellt. Mit dem sollen KMU ihre Lieferanten auf deren Klimaschutzmaßnahmen hin bewerten können. Damit der Fragebogen möglichst gut zu verstehen und beantworten ist und möglichst genau das erfasst, was man wissen möchte, sollte er mit Hilfe des Mittelstand-Digital Zentrums optimiert werden. Denn Scope-3-Emissionen zu reduzieren, betrifft künftig alle Unternehmen, bei denen Materialien von außen hineinkommen, angefangen beim Druckerpapier.
„Genau in solchen Fällen können wir mit unseren Methoden und unserem Wissen helfen“, erklärt Deckers: „Wenn ein Unternehmen ein Problem erkannt hat, aber noch keine Lösung hat. Oder aber, ein Unternehmen hat einen ersten Lösungsansatz, den wir gemeinsam optimieren.“
Der Weg zum optimierten Fragebogen
In einem mehrstufigen Prozess begann das Klima.Neutral.Digital-Projektteam, den Fragebogen zu analysieren. Dabei standen im Fokus:
1. Zieldefinition: „Wir haben zunächst klar definiert, was wir mit dem Werkzeug erreichen wollen“, erklärt Deckers. Dazu gehörte die Festlegung von Stakeholdern und konkreten KPIs (Key Performance Indicator, dt. Leistungskennzahl).
2. Erstellung eines Kriterienkatalogs: Das Team definierte allgemeingültige Kriterien für einen effektiven Fragebogen, darunter Objektivität, Fairness und sprachliche Genauigkeit, Nützlichkeit, Unverfälschbarkeit.
3. Technische Aspekte, also Fragen wie: Erstellt man Online-Tool oder nicht? Welche rechtlichen Aspekte sind bei der Speicherung betroffen? Was gilt es bei Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit zu beachten?
4. Inhaltliche Vollständigkeit, also die Themen: Sind alle relevanten Zertifikate erfasst? Gibt es eine sinnvolle Bewertungslogik? Lassen sich die Ergebnisse übertragen?
Dabei arbeitete das Klima.Neutral.Digital-Projektteam intern vor und präsentierte die Ergebnisse dann den beiden Ideengebern.
Validierung mit Projektpartnern
In einem Validierungsworkshop mit den beiden Partnerunternehmen prüfte man den Fragebogen erstmals auf Herz und Nieren. „Wir haben jede Kategorie analysiert und konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet“, so Deckers. In einem iterativen Prozess aus Workshops, Online-Meetings und kontinuierlicher Optimierung erarbeitete man eine solide Version des Fragebogens. Auf dieser Basis wurde der Kreis der Beteiligten erweitert.
Praxistest mit der Industrie
Der nächste Meilenstein war ein Industrieworkshop. Daran nahmen rund 20 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Unternehmen teil, um den Fragebogen zu begutachten und zu beurteilen. Kleingruppen diskutierten intensiv verschiedene Aspekte des Tools. „Die Teilnehmenden waren überrascht, wie spezifisch die Fragen sind”, erinnert sich Deckers. „Einige Unternehmen signalisierten bereits Interesse, den Fragebogen in Zukunft zu nutzen.“ Weil man den Teilnehmenden einen zusätzlichen Mehrwert bieten wollte, kombinierte das Team den Workshop mit einem Impulsvortrag zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
Feinschliff und Finalisierung
Nach dem Workshop wurde der Fragebogen basierend auf dem Feedback der Teilnehmer nochmals überarbeitet. „Wir haben Formulierungen präzisiert und sogar ein zusätzliches relevantes Zertifikat aufgenommen“, berichtet Deckers. Das Grundgerüst blieb jedoch bestehen, was die Qualität des ursprünglichen Konzepts unterstreicht. Somit war der Fragebogen praxistauglich und praktisch veröffentlichungsreif.
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Weitere Projekte
Die Tecnaro GmbH hat bereits Ende der 90er Jahre ein Geschäftsmodell für Kunststoffe auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen aufgebaut. Wesentlicher Bestandteil dieser Materialien ist Lignin, welches als Nebenprodukt bei der Papierherstellung anfällt. Die Verarbeitung erfolgt mit denselben Verfahren wie bei herkömmlichen thermoplastischen Kunststoffen. Neben dem Bereich Verpackung werden diese Materialien beispielsweise auch schon für Haushaltswaren, Bürobedarf oder auch für technische Bauteile erfolgreich eingesetzt. Gemeinsam mit Hahn-Schickard wird nun untersucht, wie solche Kunststoffe auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen als Substratmaterial für 3D-Schaltungsträger, auch Mechatronic Integrated Devices (MID) genannt, eingesetzt werden können. Je nach Einsatzbereich werden an das Material bestimmte Anforderungen gestellt, z.B. im Hinblick auf Wärmeformbeständigkeit und mechanische Eigenschaften.
Die Funktionalisierung der spritzgegossenen Bauteile erfolgt mit einer digitalen Prozesskette. Nach einem laserbasierten Strukturierungsprozess erfolgt die selektive Metallisierung zur Erzeugung von elektrisch leitenden Strukturen auf der Bauteiloberfläche, auf welchen dann elektronische Bauelemente aufgebaut werden können. Über die Materialdaten hinaus werden im Projekt wertvolle Erkenntnisse zu Aufbau und Eigenschaften von Leiterbahnstrukturen auf Kunststoffen auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen erwartet.
Elektronische Schaltungsträger, wozu auch die bekannten Leiterplatten gehören, werden in nahezu allen Bereichen des modernen Lebens eingesetzt, beispielsweise neben der Unterhaltungselektronik auch in allen Bereichen der Industrieelektronik. Für die Tecnaro GmbH ergeben sich somit völlig neue Möglichkeiten durch ein erweitertes Produktportfolio und neue Absatzmärkte.
Möchten sie mit Unternehmen die nächsten Schritte gehen, Ihr Geschäftsmodell digitalisieren oder eine nachhaltige Produktalternative entwickeln? Kontaktieren Sie uns!
Weitere Projekte
Das Klima.Neutral.Digital Barcamp 2024, das im AI xpress in Böblingen stattfand, war ein voller Erfolg. Etwa 50 Teilnehmende aus verschiedenen Branchen kamen zusammen, um sich intensiv über Wege zur Klimaneutralität mithilfe von Digitalisierungslösungen auszutauschen.
Das innovative Konferenzformat ermöglichte den Teilnehmenden, selbst die Themen und Inhalte der Sessions zu gestalten. Von der Frage, wie Künstliche Intelligenz zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann über die flexible Nutzung überschüssigen Stroms aus erneuerbaren Energien bis zu Digitalisierungslösungen für Bürgerenergiegenossenschaften reichte das Themenspektrum. Die Vielfalt der vorgeschlagenen und diskutierten Themen spiegelte das breite Interesse und die Dringlichkeit wider, nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen.
Der Tag begann mit einer Keynote des Nachhaltigkeitsexperten Christoph Soukup zu Fragen der Kreislaufwirtschaft. Als Kernbotschaft ließ sich daraus mitnehmen, dass “unlikely allies”, also ungleiche Verbündete, an vielen Stellen Lösungen schaffen können. So gehen die zunächst gegensätzlich wirkenden Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung oft Hand in Hand. Und viele Fragen, die zunächst unlösbar wirken, lassen sich unter Zuhilfenahme verschiedener Bereiche und dem Betreten unüblicher Wege, klären.
Anschließend wurden in insgesamt vier Session-Runden 20 verschiedene Themen behandelt, die alle aus dem Teilnehmerkreis kamen. In vielen Gesprächen, Ideenpräsentationen und Expertenrunden, wurde deutlich, dass vor allem Kooperationen einen nachhaltigen Mehrwert bieten. Viele Unternehmen beschäftigen sich mit den selben Themenfeldern, haben aber an unterschiedlichen Ansatzpunken bereits Fortschritte gemacht. Der Austausch und die gegenseitige Hilfe, ermöglichen es, Ressourcen und damit auch Energie einzusparen und die Unternehmen nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der Abend klang mit intensiven Gesprächen und Networking auf der Dachterrasse des Böblinger Startup- und Innovationszentrums AI xpress aus, wo die Teilnehmenden ihre neu gewonnenen Kontakte vertiefen konnten.
„Das Barcamp hat gezeigt, wie groß das Interesse und die Bereitschaft in der Wirtschaft sind, aktiv zur Klimaneutralität beizutragen. Besonders die praxisnahen Diskussionen und der offene Austausch haben den Teilnehmenden wertvolle Impulse gegeben“, sagte Hans-Ulrich Schmid, Geschäftsführer des Softwarezentrums Böblingen (Sindelfingen e.V., einer der Organisatoren des Barcamps und Gastgeber im AI xpress).
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv. Viele betonten die praxisnahen Inhalte und die Möglichkeit, konkrete Lösungen und Strategien für ihre eigenen Unternehmen mitzunehmen. „Ich habe viele neue Ideen und Kontakte gewonnen, die uns auf unserem Weg zur Klimaneutralität sicherlich weiterbringen werden“, so eine Teilnehmerin aus der IT-Branche.
Der Erfolg des Barcamps 2024 zeigt, dass das Interesse und die Notwendigkeit für nachhaltige und digitale Lösungen in der Wirtschaft weiterhin wachsen. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind bereits in Planung, um den Austausch und die Umsetzung von Klimaneutralitätsstrategien weiter zu fördern. Zugleich bietet das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital interessierten Firmen kostenfrei Klima-Coachings an. Die Unternehmen erstellen gemeinsam mit den Experten aus dem Projekt Aktionspläne für klimaneutrales Wirtschaften.
Mit Hilfe KI-gestützter Datenanalyse Produktionsprozesse optimieren
Die Mittelstand-Digital Zentren Klima.Neutral.Digital und Smarte Kreisläufe haben in den vergangenen Wochen an einem Tandem-Projekt zusammengearbeitet. Dabei sollten die KI-Trainer von den Projektpartnern Hahn-Schickard sowie den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) für das Unternehmen Brückner Textile Technologies GmbH & Co. KG analysieren, welche Eigenschaften von Textilien mit den mittels NIR-Spektroskopie* und Impedanzspektroskopie** ermittelten Daten bestimmt werden können. Das Unternehmen möchte die Ergebnisse nutzen, um einen Textilscanner zu entwickeln. Die Projektpartner haben sich auf eine KI-gestützte Datenanalyse verständigt, um eine erste Einschätzung zu erhalten, wie geeignet NIR- und Impedanzspektroskopie sind, um textile Eigenschaften zu erkennen.
Die KI-Trainer von Hahn-Schickard und DITF haben dazu unterschiedliche Ansätze der KI-gestützten Datenanalyse zum Einsatz gebracht und ihre Aussagekraft speziell im Hinblick auf die Rahmenbedingungen in der Textiltechnik vergleichend bewertet.
Zur Analyse der Daten an den DITF und bei Hahn-Schickard kamen zum einen das Modell Entscheidungsbaum (Baum mit drei Ebenen) und zum anderen das Modell Lineare Support Vector Machine (SVM) zum Einsatz. Hierbei zeigte sich ein bekanntes Phänomen bei KI-Projekten: Die Vorbereitung und Qualitätssicherung der Daten sowie die Auswahl der geeigneten KI-Methode dauerte ein Vielfaches länger als das eigentliche Training, denn insgesamt dauerte das Training der KI-Modelle nur wenige Minuten. Diese KI-Modelle wurden so gewählt, dass sie auf handelsüblichen PCs oder Raspberry Pis ausgeführt werden können.
Die Rückschlüsse aus dem Tandem-Digitalisierungsprojekt stellen eine wertvolle und notwendige Unterstützung für weitere Arbeiten der Projektpartner mit dem Unternehmen dar. Aus parallel geführten Gesprächen mit anderen Projekten, die an ähnlichen Themen arbeiten, wurde bekräftigt, dass die NIR-Spektroskopie eine gute Wahl beim Erkennen von Textilmaterialien ist. Dies hat sich durch die eigenen Tests bestätigt. Die Analyse der verfügbaren Daten ließ allerdings keine Rückschlüsse zu, ob die Impedanzspektroskopie in irgendeiner Weise auf andere erfasste Textildaten (Druckverlust, Bindungsstruktur, Gewebedicke, …) schließen lässt. Damit bleibt offen, ob die Impedanzspektroskopie als Sensorgröße einen Mehrwert für den Textilscanner liefert oder nicht.
Nach Abschluss des Projektes wird das Unternehmen sein Entwicklungsprojekt fortführen. Mithilfe des Projekts konnte aufgezeigt werden, dass die bisher erhobenen Daten nicht ausreichen, um die Textilien anhand der Vielzahl an möglichen Parametern eindeutig zu beschreiben. Neben der Ausweitung der Versuche zur Erzeugung neuer Datensätze wird die Kombination von verschiedenen Messverfahren zur Identifikation einzelner Parameter vorgeschlagen.
Haben Sie Ihr erstes KI-Projekt schon im Blick? Unsere KI-Trainer unterstützen Sie gern. Schreiben Sie uns!
Wissenswertes zum Schwerpunkt KI im Mittelstand finden Sie hier.
* NIR-Spektroskopie ist eine Methode, bei der Licht im nahen Infrarotbereich verwendet wird, um Materialien zu untersuchen. Das Licht trifft auf das Material und wird teilweise von ihm absorbiert und teilweise reflektiert. Die Art und Weise, wie das Licht absorbiert oder reflektiert wird, hängt von der Zusammensetzung des Materials ab. Durch die Analyse dieses Lichts kann man Informationen über das Material herausfinden, wie zum Beispiel seine chemische Zusammensetzung oder physikalische Eigenschaften. NIR-Spektroskopie wird oft in der Industrie und Forschung verwendet, um Materialien schnell und ohne Zerstörung zu analysieren.
**Impedanzspektroskopie ist eine Methode, um elektrische Eigenschaften von Materialien zu untersuchen. Dabei wird ein kleiner Wechselstrom durch das Material geleitet und gemessen, wie stark das Material den Strom behindert (diese Behinderung nennt man Impedanz). Indem man die Impedanz, d.h. Betrag und Phase bei verschiedenen Frequenzen des Wechselstroms misst, kann man Rückschlüsse auf die Struktur und Zusammensetzung des Materials ziehen. Diese Methode wird oft verwendet, um die Eigenschaften von Batterien, Halbleitern oder biologischen Geweben zu analysieren.
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Das Thema Treibhausgasbilanzierung gewinnt für kleine und mittlere Unternehmen zunehmend an Bedeutung: ob durch gesetzliche Verpflichtungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (kurz: CSRD), steigende Kunden- und Lieferantenanforderungen oder auch unternehmenseigene Wünsche nach einer nachhaltigen Transformation – das Verständnis der eigenen Emissionsquellen und Emissionstreiber im Unternehmen wird in Zukunft eine strategisch wichtige Rolle für KMU spielen.
Aus diesem Grund wurde in der zurückliegenden Ausgabe der Online-Reihe Lunch & Learn am 4. Juni 2024 ein besonderes Hauptaugenmerk auf die zentralen Vorbereitungen gelegt, die zur Erstellung der ersten Treibhausgasbilanz in KMU berücksichtigt werden müssen. Klima-Coach Jan Kramer zeigte dabei zunächst Chancen und Potenziale einer Treibhausgasbilanz anhand der Dimensionen ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit auf. Im Anschluss wurde der geplante Entwicklungspfad der Treibhausgasemissionen für Deutschland aufgezeigt, um die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation zu vermitteln. Dabei ging es unter anderem auch um die Vorstellung und Einordnung der sieben klassifizierten Treibhausgase, die sich hinsichtlich der Erwirkung und Verstärkung auf den Klimawandel teils erheblich unterscheiden.
Danach wurde der Fokus auf die Methodik der Bilanzierung gelegt, indem der Bezug zu zentralen Transparentstandards und Leitmotiven für die Unternehmens- und Produktebene erläutert wurde. Eine Übersicht zu möglichen Schritten für die Vorbereitung einer ersten Treibhausgasbilanzierung rundete den Impulsvortrag ab und vermittelte den Teilnehmenden, wie man sich dem Thema annähern kann, auch wenn bisher kein oder wenig Know-how vorhanden ist.
Klima-Coach Jan Kramer betonte in diesem Kontext, „dass die erste Treibhausgasbilanz nicht perfekt sein muss und diesen Anspruch auch nicht haben kann. Es geht vielmehr darum, sich der Thematik schrittweise zu öffnen und hieraus langfristig wichtige strategische Entwicklungen abzuleiten. Die meisten KMU werden in den kommenden Jahren damit in Berührung kommen, daher ist es umso wichtiger, frühzeitig zu starten und sich so unter anderem enorme Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.“