Klimaneutralität – wie kleine und mittelständische Unternehmen jetzt profitieren
Das Streben zur Klimaneutralität und die digitale Transformation sind zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit für Unternehmen.
Wie kann Ihr Einstieg in die Klimaneutralität als kleines oder mittelständisches Unternehmen (KMU) aussehen, welche Unterstützung können Sie von uns kostenfrei in Anspruch nehmen und wie profitieren Sie davon?
Inhaltsverzeichnis
1. Warum Klimaneutralität ein Ziel für alle sein muss ?
Die Notwendigkeit, Klimaneutralität als gemeinsames Ziel anzustreben, ist in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung. Der Klimawandel bedroht unseren Planeten in einem bisher unbekannten Ausmaß, und es ist unbestreitbar, dass jeder Einzelne eine Verantwortung trägt, zur Lösung dieses globalen Problems beizutragen. Klimaneutralität bedeutet, dass die von uns verursachten Treibhausgasemissionen durch Maßnahmen wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Aufforstungsprojekte ausgeglichen werden.
Branchenübergreifend werden mittelständisch geprägte (Zuliefer-) Unternehmen und Dienstleister vor großen Transformationsanstrengungen hin zum klimaneutralen Wirtschaften stehen. Diese Transformation müssen die Unternehmen jetzt angehen.
Durch das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital sollen kleine und mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe in die Lage versetzt werden, konkrete Schritte zur Klimaneutralität bis 2035 zu gehen.
Die 17 Ziele der Nachhaltigkeit
Die Vereinten Nationen haben in ihrer AGENDA 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung einen klaren Auftrag formuliert: Die Rettung unserer Erde und der Menschheit durch umfassende Maßnahmen, die sich im Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialverantwortung bewegen.
Übersicht: 17 Ziele der Nachhaltigkeit
Ein zentrales Ziel in dieser globalen Agenda ist die Bewältigung des Klimawandels und seiner verheerenden Auswirkungen. Unter Ziel Nr. 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ wird gefordert, unverzüglich Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen und Klimaschutzmaßnahmen in nationaler Politik, Strategien und Planungen zu integrieren, wie es im Unterziel 13.2 präzisiert wird.
Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Das Ziel Nr. 13 bildet die Grundlage unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als Mittelstands-Zentrum Klima.Neutral.Digital.
Unternehmerische Nachhaltigkeit
Echte unternehmerische Nachhaltigkeit geht weit über bloße Lippenbekenntnisse hinaus – sie ist eine tief verwurzelte Verpflichtung, die sich in sämtlichen Aspekten des Geschäftsbetriebs manifestiert. Dieser Ansatz erfordert nicht nur umweltfreundliche Praktiken, sondern auch soziale Verantwortung und wirtschaftliche Stabilität. In diesem Fall sprechen wir dann von der Unternehmerischen Nachhaltigkeit 3.0.
Im Erklärfilm Little Green Bags: Was ist echte unternehmerische Nachhaltigkeit? der Universität St. Gallen wird ausführlich und anschaulich die Unternehmerische Nachhaltigkeit erklärt.
Praxisbeispiel Unternehmerische Nachhaltigkeit 3.0.: Bio-Lebensmittel Hersteller Rapunzel Naturkost
Im Nachhaltigkeitsbericht von Rapunzel finden Sie ein Praxisbeispiel in dem Unternehmerische Nachhaltigkeit 3.0 umgesetzt wurde. Sämtliche Aspekte, sowohl die 17 Ziele, die daraus abgeleiteten Maßnahmen und Projekte, Menschen sind in dem Dreiklang der Nachhaltigkeit ökologisch, ökonomisch, sozial abgebildet.
Weitere gute Beispiele für Nachhaltigkeitsberichte gibt es von Assmann Büromöbel GmbH & CO. KG, Lebensbaum Ulrich Walter GmbH und Hess Natur-Textilien GmbH & Co. KG.
Obwohl alle 17 Ziele von hoher Relevanz sind, spielen insbesondere die folgenden Ziele eine entscheidende Rolle, wenn es um Nachhaltigkeit von Unternehmen geht: Nr. 4 Hochwertige Bildung, Nr. 7 Bezahlbare und saubere Energie, Nr. 8 menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Nr. 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur und Nr. 12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Gesetze und Normen für den Klimaschutz
In Reaktion auf diesen internationalen Appell der 17 Ziele hat die Europäische Union den EU-Grünen Deal ins Leben gerufen, der einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaneutralität darstellt.
Die EU sagt, in 2050 sind wir klimaneutral. Deutschland schon in 2045.
Deutschland wiederum hat mit dem Klimaschutzgesetz auf diese Herausforderung reagiert, und dabei besonders ehrgeizige Ziele im Hinblick auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen gesetzt. Diese Ziele sehen vor, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 65 % im Vergleich zu 1990 zu reduzieren und bis 2045 eine vollständige Emissionsreduktion, also Netto-Null oder Klimaneutralität, zu erreichen.
2025 wird der Nachhaltigkeitsbericht für viele Unternehmen zur Pflicht
Bereits im Jahr 2025 verpflichtet die Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD, viele Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. KMU unter 250 Mitarbeiter verpflichtet der CSRD erst ab 2028 zu einem Nachhaltigkeitsbericht. Kleinstunternehmen sind aktuell ausgenommen.
Auch wenn die Berichtspflicht bei unterschiedlichen Voraussetzungen erst zu einem späteren Zeitpunkt eintritt, können auch zunächst unberücksichtigte Unternehmen auf einen Nachhaltigkeitsbericht angewiesen sein, da schnell ein Kaskadeneffekt eintritt.
Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz
Das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG) verlangt von größeren Unternehmen bereits jetzt schon Umwelt- und Menschrechtsverletzungen entlang Ihrer Wertschöpfung ermitteln und wenn möglich abzustellen, so auch die Emissionen von Treibhausgasen. Viele größere Unternehmen reichen daher die Nachweispflicht an Ihre Lieferanten, oftmals kleine und mittlere Unternehmen (KMU), weiter. Es werden Zertifikate verlangt und Nachweise müssen erbracht werden. Damit werden Unternehmen oft unerwartet getroffen und müssen nun schnell handeln um weiter wettbewerbsfähig zu sein.
Das bedeutet, dass in Deutschland, alle Unternehmen und Menschen, einfach alle im Bereich Klimaneutralität aktiv werden müssen. Nur gemeinsam schaffen wir in Deutschland eine Klimaneutralität bis 2045!
2. Welche Herausforderungen haben kleine und mittlere Unternehmen bei der Klimaneutralität?
Sie als kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen bei der Erreichung von Klimaneutralität vor verschiedenen Herausforderungen. Einige der wichtigsten sind:
- Finanzielle Ressourcen: KMU verfügen oft über begrenzte finanzielle Mittel, was die Umsetzung von klimaneutralen Maßnahmen erschwert. Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienzmaßnahmen oder nachhaltige Technologien können anfänglich kostspielig sein.
- Mangelnde Expertise: Viele KMU haben möglicherweise nicht die erforderliche Fachkenntnis, um eine umfassende Klimabilanz zu erstellen oder effektive Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren. Der Zugang zu qualifizierten Beratern oder Schulungen kann begrenzt sein.
- Kleine Lieferketten: KMU sind oft Teil komplexer Lieferketten, die über mehrere Regionen verteilt sind. Die Integration nachhaltiger Praktiken in diese Lieferketten kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn größere Partner oder Zulieferer noch nicht auf nachhaltige Praktiken umgestiegen sind.
- Rechtliche Unsicherheiten: Es kann Unsicherheiten bezüglich der rechtlichen Anforderungen im Zusammenhang mit Klimaschutz und Klimaneutralität geben. KMU müssen möglicherweise verschiedene Vorschriften und Gesetze auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene beachten.
- Marktbedingungen: In einigen Branchen und Regionen können Unternehmen, die sich aktiv für Klimaneutralität engagieren, Wettbewerbsnachteile erleiden, wenn die Verbraucher oder andere Unternehmen nicht bereit sind, einen Preisunterschied für nachhaltigere Produkte oder Dienstleistungen zu akzeptieren.
- Technologische Hindernisse: Der Übergang zu klimaneutralen Technologien erfordert oft Investitionen in neue Ausrüstung und Infrastruktur. KMU könnten Schwierigkeiten haben, diese technologischen Veränderungen zu bewältigen.
- Mangelnde Anreize: In einigen Regionen gibt es möglicherweise nicht ausreichende Anreize für KMU, umweltfreundliche Praktiken zu übernehmen. Fehlende finanzielle Anreize oder Anerkennung für nachhaltige Maßnahmen könnten die Motivation beeinträchtigen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnten Sie als KMU Unterstützung von Regierungsbehörden, Branchenverbänden und anderen Organisationen erhalten, die den Übergang zu klimaneutralem Geschäftsbetrieb fördern. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in der Lieferkette wichtig, um gemeinsame Ziele zu erreichen und Ressourcen effizient zu nutzen.
Das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital wird vom Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, um Sie als KMU auf dem Weg in die Klimaneutralität kostenfrei zu begleiten.
3. Klima.Neutral.Digital – unser Angebot für KMU
Wir als Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital engagieren uns aktiv für die Transformation kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Unser Ansatz ist ganzheitlich, sowie maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens und auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Standards ausgerichtet.
Dabei setzen wir einen klaren Fokus auf die Digitalisierung, da sie die Grundlage für umfassende und nachhaltige Lösungen bietet. Das Projekt ist vom Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und daher für Unternehmen kostenlos.
Klima.Neutral.Digital – Fünf Projektpartner und Ihre Kompetenz-Schwerpunkte
Das interdisziplinäre Team von den fünf Projektpartnern FZI Forschungszentrum Informatik, Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., microTEC Südwest e.V., Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V. und Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bündelt digitale Kompetenzen und eine umfangreiche Expertise.
Die Kompetenz-Schwerpunkte unserer Zentren liegen in den folgenden Bereichen:
- Sensorik: Sensorik bezieht sich auf die Technologie, die es Systemen ermöglicht, physikalische oder chemische Phänomene in ihrer Umgebung zu erfassen, zu messen und zu interpretieren, was in zahlreichen Anwendungen von Automobilindustrie bis Gesundheitswesen genutzt wird.
- Künstliche Intelligenz (KI): Künstliche Intelligenz bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, Aufgaben zu erlernen, zu verstehen, zu entscheiden und auszuführen, wobei Algorithmen und Modelle verwendet werden, die menschenähnliche Denkprozesse imitieren.
- Digitale Produktentstehung: Die digitale Produktentstehung beschreibt den Einsatz von digitalen Technologien und Tools über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg, von der Konzeption über die Entwicklung bis zur Produktion und Wartung.
- Digitale Geschäftsmodelle: Digitale Geschäftsmodelle beziehen sich auf die Integration von digitalen Technologien, Plattformen und Daten in Unternehmensstrategien, um innovative Wertschöpfung und neue Einnahmequellen zu ermöglichen.
- Additive Fertigung: Die additive Fertigung, auch als 3D-Druck bekannt, ist ein Fertigungsprozess, bei dem Objekte schichtweise aufgebaut werden, indem Materialien wie Kunststoffe, Metalle oder Keramiken in präzisen Mustern abgelagert oder verschmolzen werden.
- Robotik: Die Robotik umfasst die Entwicklung, den Einsatz und die Steuerung von Robotern, die dazu dienen, physische Aufgaben zu automatisieren, sei es in der Produktion, Logistik, Medizin oder anderen Bereichen.
- IT-Sicherheit: IT-Sicherheit bezieht sich auf Maßnahmen und Technologien, die entwickelt wurden, um Computersysteme, Netzwerke und Daten vor unbefugtem Zugriff, Cyberangriffen und anderen Bedrohungen zu schützen.
- Nachhaltige Energiesysteme: Nachhaltige Energiesysteme sind Systeme, die erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser nutzen, um Energie zu erzeugen, und dabei umweltfreundliche Praktiken fördern, um den Energiebedarf der Gesellschaft zu decken.
Digitalisierung ist Schlüsseltechnologie – Beispiel Energiemanagement
Ohne die Integration digitaler Technologien ist es unerlässlich, insbesondere im Bereich des Energiemanagements, die Herausforderungen anzugehen. Ein exemplarisches Szenario ist die Umsetzung der ISO 50.000, bei der die Quantifizierung der Energieverbräuche eine grundlegende Voraussetzung ist. Durch die digitale Messung und Identifizierung potenzieller Energiefresser werden fundierte Schlussfolgerungen möglich. In unseren Zentrum setzen wir beispielsweise Smart Meter ein, die in Verbindung mit einer Softwareplattform eine umfassende Betrachtung und Überwachung des gesamten Energiehaushalts ermöglichen. Die Digitalisierung fungiert somit als entscheidende Schlüsseltechnologie, um als Beschleuniger die angestrebten Ziele zur Klimaneutralität zu realisieren.
Das Angebot vom Klima.Neutral.Digital umfasst verschiedene Bausteine wie Veranstaltungen und Workshops, Podcasts und Demonstratoren, um KMU zu informieren, zu qualifizieren, Projekte umzusetzen und alle Akteure zu vernetzen. Persönliche Unterstützung erhalten Sie durch unsere Nachhaltigkeitsmanager. Diese Generalisten werden als Klima-Coaches bezeichnet und bringen ihre Erfahrungen direkt in Ihr Unternehmen ein.
Klima-Coach – 4 Schritte zum klimaneutralen Unternehmen
Die Klima-Coaches bilden die Verbindung zwischen Wissenschaft und Unternehmen, bestehend aus einem Netzwerk von Expert:innen im Bereich Digitalisierung oder Nachhaltigkeit, die als Klima-Coaches ausgebildet sind. Ihre Unterstützung für Unternehmen umfasst bedarfsorientierte, individuelle Hilfe, unabhängige und anbieterneutrale Information, Marktüberblick über Digitalisierungslösungen und Orientierung im Zertifizierungsdickicht. Sie begleiten Unternehmen in vier Schritten zur Klimaneutralität:
Schritt 1 – Wesentlichkeitsanalyse: Anforderungen und Angebote
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zur umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens. Gemäß ISO 26000 (Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung) werden in diesem Prozess in enger Zusammenarbeit mit Anspruchsgruppen nicht nur Anforderungen, sondern auch Chancen und Risiken im Umfeld bzw. im Ecosystem des Unternehmens ermittelt. Diese Analyse geht über die traditionellen Unternehmensgrenzen hinaus und betrachtet die Wechselwirkungen mit der Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Es wird untersucht, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen, Berichtswesen, Taxonomie und Zertifizierungen für das Unternehmen relevant sind und in welchen Themen wie Umweltmanagement, Kreislaufwirtschaft, Mobilität etc. eine Veränderung Auswirkungen erzielen könnte.
Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse werden dann über die 17 Ziele und 169 Unterziele der Agenda 2030 gelegt. Dies ermöglicht eine direkte Referenzierung und verankert die identifizierten Aspekte in einem globalen Kontext. Dabei werden nicht nur die 17 Ziele berücksichtigt, sondern auch alle anzuwendenden Gesetze, Richtlinien und internationale Standards. Es entsteht dadurch die Grundlage für eine Nachhaltigkeits-Strategie, die das Unternehmen befähigt langfristige Schritte zu planen und die Unternehmensausrichtung an die Gesetze und Richtlinien anzupassen.
Schritt 2 – Ist-Analyse: Individuell zu Ihrem Unternehmen
Eine genaue Ist-Analyse ist entscheidend, um den Ausgangspunkt eines Unternehmens hinsichtlich Klimaneutralität zu bestimmen. Die Klima-Coaches analysieren mit Hilfe von Quick-Check Tools aber auch mit ausführlicheren Fragebögen das Unternehmen, um den aktuellen Entwicklungsstand, die individuellen Bedarfe und die Potentiale zu ermitteln. Spielen beispielsweise energieintensive Fertigungsprozesse eine Rolle? Wie wird die Energie aktuell bezogen? Gibt es die Möglichkeit alternative Energiequellen zu installieren? Wie ausgeprägt ist der digitale Reifegrad? Jedes Unternehmen hat andere Bedarfe und Voraussetzungen sodass alle Handlungsfelder individuell geprüft und bewertet werden müssen.
Schritt 3 – Maßnahmen: Nachhaltig und Digital
Mit den Erkenntnissen aus der Ist-Analyse in der Hand, arbeitet der Klima-Coach passgenaue Maßnahmen aus. Der operative Fokus liegt dabei auf der schnellen und konkreten Umsetzung von Maßnahmen. Dies kann die Integration erneuerbarer Energien, die Einführung von Energieeffizienztechnologien, den Einsatz von KI und vieles mehr umfassen. Es werden dabei sowohl kurzfristige Maßnahmen als auch langfristige, größere Projekte identifiziert. Zunächst ist das Ziel mit einfach umsetzbaren Maßnahmen große Fortschritte zu erzielen, sogenannte low-hanging-fruits. So kann beispielsweise ein Druckluftmonitoring zeitnah Lecks erkennen und melden oder bei weniger Bedarf den Druck reduzieren und so einen enormen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.
Werden Teile gefertigt, können Ressourcen durch eine Optimierung der Produktionsprozesse eingespart werden. Wird beispielsweise im Kunststoffspritzguss die Produktion sensorüberwacht, können minimale Materialunterschiede und äußere Einflüsse berücksichtigt werden. So ist deutlich weniger Ausschuss zu erwarten und sowohl der Material- als auch der Energieeinsatz werden reduziert.
Schritt 4 – Aktionsplan: Termin- und Investitionsrahmen, erste Schritte zur Transformation
Der Aktionsplan ist der Schlüssel zur Umsetzung der identifizierten Maßnahmen. In enger Zusammenarbeit erstellen Klima-Coach und Unternehmen einen klaren Fahrplan, der Projekte und Termine festlegt. Der Plan ist auf zehn Jahre ausgelegt und ordnet die Projekte in einem für das Unternehmen realistischen, umsetzbaren Rahmen. Der Fortschritt lässt sich damit gut kontrollieren und dokumentieren. Die Ergebnisse können in einen Nachhaltigkeitsbericht einfließen und dadurch im Laufe der Jahre überwacht werden.
- CO2-Bilanzierung mit ecocockpit
Das ecocockpit ist ein kostenloses Angebot zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen und Produkten. Es vereinfacht außerdem die Identifikation von CO2-Treibern. - Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung mit DNK
der Deutsche Nachhaltigkeitskodex DNK bietet eine kostenfreie Software-Plattform und Unterstützung durch Experten.
Das internationale Äquivalent ist GRI (Global Reporting Initiative).
4. Gute Gründe für die Klimaneutralität Ihres Unternehmens
Der wichtigste Grund sich dem wichtigen Thema Klimaneutralität zu beschäftigen ist natürlich, dass alle was fürs Klima tun müssen. Wir haben nur eine Welt und die gilt es zu bewahren.
Trotzdem profitieren Sie als KMU im Besonderen, wenn sie sich für den Klimaschutz bzw. die Klimaneutralität Ihres Unternehmens engagieren:
- Mitarbeiterbindung und Rekrutierung: Mitarbeiter: innen bevorzugen Unternehmen mit nachhaltigem Engagement.
In Bewerbungsgesprächen wird vermehrt nach ökologischem und sozialem Einsatz gefragt, was die Attraktivität Ihres Unternehmens steigern kann. - Kund: innen Präferenzen für Klimaneutralität:
Kund: innen tendieren zunehmend zu klimaneutralen Marken. Umweltbewusstsein beeinflusst Kaufentscheidungen, und Marken, die Nachhaltigkeit verkörpern, gewinnen an Anziehungskraft. Die Bereitschaft, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen, steigt. - Finanzielle Vorteile durch Nachhaltigkeit:
Nachhaltige Initiativen können zu höheren Gewinnen und Kosteneinsparungen führen. Unternehmen, die den Klimawandel berücksichtigen und managen, erzielen laut CDP-Studie eine 18% höhere Kapitalrendite. Nachhaltige Produkte verzeichnen zudem schnelleres Wachstum. - Attraktivität für Investor:innen: Investoren bevorzugen zukunftsorientierte und innovative Unternehmen. Klimaneutralität stellt einen Wettbewerbsvorteil dar und kann die Positionierung bei Investoren stärken. Ebenso Vorteile bei der Kreditvergabe durch Banken!
- Einfluss von Klimaschutzvorschriften auf den Geschäftsbetrieb: Zukünftige Klimaschutzvorschriften werden den Geschäftsbetrieb beeinflussen. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, profitieren von regulatorischen Entwicklungen. Die Offenlegung sozialer und ökologischer Auswirkungen wird zunehmend verpflichtend, und weitere Vorschriften sind zu erwarten.
Fazit
Es ist entscheidend, dass Sie als KMU über diese Themen informiert und sensibilisiert sind. Klimaschutz sollte nicht nur für große Unternehmen von Bedeutung sein. Gerade Sie als kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die über begrenzte Ressourcen verfügen, möchten wir dazu ermutigen, jetzt die ersten Schritte mit uns zu unternehmen. Denn die Erreichung von Klimaneutralität und Nachhaltigkeit erfordert eine gewisse Zeit für Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung. Je früher KMU sich mit diesem Thema auseinandersetzen, desto gelassener können sie damit umgehen.
Empfehlenswert ist es daher bereits jetzt das Thema proaktiv anzugehen. Energie- und Ressourceneinsparungen wirken sich auch wirtschaftlich aus, je nach Maßnahme sind Investitionen so bald amortisiert. Das Unternehmen macht sich unabhängiger von fossilen Energieträgern und leistet einen verantwortungsvollen Beitrag zu einer lebenswerten Welt für nachfolgende Generationen. Nicht zuletzt verschafft gelebte Nachhaltigkeit einen Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend nachhaltig orientierten Geschäftswelt.
Wir sind für Sie da – nutzen Sie unsere Angebote von Klima.Neutral.Digital – es lohnt sich!