29.09.2022
Klimaneutral bis 2035? Neues, bundesweites Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital unterstützt dabei!
Am 26. September startete im AI xpress in Böblingen öffentlich das neue, bundesweit agierende Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital. Rund 60 Personen informierten sich vor Ort über die geplanten Aktivitäten.
Das Ziel des mit knapp fünf Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten neuen Zentrums Klima.Neutral.Digital ist es, mittels Digitalisierung die Herausforderungen am Energiemarkt und durch den Klimawandel aktiv anzugehen und als Chance für die deutsche Wirtschaft zu nutzen.
Im Zentrum erarbeiten renommierte wissenschaftliche Institutionen und Unternehmensinitiativen ein attraktives Angebot für kleine und mittlere Unternehmen. Sie wollen die Unternehmen in die Lage versetzen, den Weg zur Klimaneutralität mithilfe digitaler Technologien bis 2035 zu gehen.
„Bei Klima.Neutral.Digital werden Digitalisierungsprojekte entstehen, die zeigen, wie Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zusammen funktionieren. Sie bieten den Unternehmen einen echten Mehrwert,“ so die Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Christine Kahlen, bei der Auftaktveranstaltung in Böblingen.
Dr. Christine Neuy, Geschäftsführerin des Unternehmensverbunds microTEC Südwest und Leiterin des Förderprojekts, freute sich über das große Interesse von Seiten der Wirtschaft: „Das Feedback vor Ort war sehr positiv. Vor allem im World Café kam es zu einem intensiven Austausch zwischen den Klima-Coaches und den Teilnehmenden.“
Die Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen von Politik, Industrie und Netzwerken, geleitet von Holger Haas, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, zeigte klar, dass Nachhaltigkeit und Klimaneutralität als Managementaufgabe sichtbar werden müssen. Nicht nur, dass Fachkräfte nach sinnstiftenden Aufgaben streben und ihre Arbeitgeber auch nach ökologischer Ausrichtung auswählen, sondern auch, weil die Ausrichtung auf diese Themen mittel- bis langfristig eine Frage des Überlebens ist. Als wichtige Unterstützungsmaßnahmen durch das Zentrum sahen die Diskutierenden die Qualifizierung von Personal sowie die Aufbereitung von Referenzprojekten, um von den Besten zu lernen.
Im Ausstellungsbereich konnten sich die Besuchenden an verschiedenen Demonstratoren der drei Forschungspartner des Zentrums einen Überblick über die Potenziale der Digitalisierung für Nachhaltigkeit und Klimaneutralität verschaffen. So präsentierte Hahn-Schickard Stuttgart das Thema „Digitale Produktentwicklung und Produktion“. Wie Künstliche Intelligenz Beiträge leisten kann, demonstrierte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit dem „KI-Lab für Erneuerbare Energien“. Das FZI Forschungszentrum Informatik steuerte zwei Anschauungsobjekte bei: Energie-Flexibilität in der Produktion – Visualisierung mit Virtual Reality sowie den Virtuellen KI-Showroom.
Im World Café wurden die inhaltlichen Überlegungen der Klima-Coaches anhand mehrerer Themenräder zu „Energieeffiziente Infrastruktur“, „KI & IT-Sicherheit“, „Ressourcenschonende (Produktions-) Prozesse und digitale Dienstleistungen“ mit den Anforderungen des Mittelstands abgeglichen. So kam es zu einem intensiven Austausch mit konkreten Vereinbarungen, die Unternehmen für die Erstellung individueller Klimaneutralitätsroadmaps zu besuchen. Vorgesehen ist, dass sie zunächst die bestehende Infrastruktur und Prozesse des Unternehmens auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit untersuchen. Anschließend werden gemeinsam ressourcenschonende Prozesse und Dienstleistungen entlang einer Roadmap entwickelt. Dabei untersuchen die Experten auch, wie der Betrieb digitale Werkzeuge und KI-Methoden einsetzen kann.
Grundsätzlich bereiten die Partner wichtige Basisinformationen beispielsweise über Wege zum zertifizierten klimaneutralen Unternehmen auf und geben diese an die Unternehmen weiter. Mit ihrem technischen Know-how und selbst entwickelten Werkzeugen unterstützen sie die Unternehmen auch bei der Planung und Umsetzung von konkreten Projekten, insbesondere zu den Themenfeldern:
- Sensorgestütztes Monitoring
- Digitale Produktentstehung
- Digitale Geschäftsmodelle
- Energiemanagement für Klimaneutralität
- Sektorkopplung und klimaneutrale Energieversorgung
- KI & IT-Sicherheit
Hans-Ulrich Schmid, Geschäftsführer des Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V. und als Beteiligter im Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung am 26. September 2022 in Böblingen, sieht im Zentrum Klima.Neutral.Digital einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft: „Kleine und mittlere Unternehmen müssen jetzt klimaneutral werden. Dann sind sie in Zukunft als Dienstleister oder Lieferant bei ihren Kunden gut positioniert.“
Weitere Informationen zu den Angeboten und anstehenden Veranstaltungen sowie Kontaktdaten der Ansprechpersonen sind auf der Homepage des Projektes zu finden: www.klima-neutral-digital.de
Die Konsortialpartner und deren Stärken fürs Projekt
Das Projekt wird durch fünf Partner aus Baden-Württemberg getragen:
- Das FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe: Breite Forschungsexpertise u.a. in den Bereichen IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz, nachhaltige Produktion, Energiemanagement sowie Wissens- und Technologietransfer. www.fzi.de
- Die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung, Stuttgart: Exzellente Expertise in den Bereichen Sensorikintegration (Hard- und Software) sowie Digitale Produktentwicklung und Produktion. www.hahn-schickard.de
- Das Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V., Böblingen: Fachexpertise im Bereich Digitalisierung durch 110 IT-Mitgliedsunternehmen. Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichsten Formaten. www.softwarezentrum.de
- Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Stuttgart: Umfangreiche Fachexpertise für KI-Anwendungen, nachhaltige Erzeugungstechnologien, Energiemanagement sowie Auslegung und Betrieb von Anlagen in Bezug auf Klimaschutz und Energieeffizienz. www.zsw-bw.de
- Der Mikrosystemtechnik-Cluster microTEC Südwest e.V., Freiburg: Leitung des Gesamtprojekts. Weitreichende Erfahrungen und Expertise im Wissens- und Technologietransfer sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. www.microtec-suedwest.de
Die Konsortialpartner werden mit zahlreichen weiteren Institutionen zusammenarbeiten. Darunter u.a. über 25 weitere Mittelstand-Digital Zentren bundesweit.