15.01.2025
Kleidung trifft Klick: Neue Wege in der Kundenansprache
Wie mittelständische Textilhersteller Kunden online erreichen
Die Art und Weise, wie Mode gekauft wird und welche Bekleidungsstücke ausgewählt werden, haben sich in den letzten Jahren durch das Aufkommen von digitalen Plattformen stark verändert. Das bedeutet, dass sich auch die Art und Weise, wie mittelständische Bekleidungshersteller ihre Produkte präsentieren und mit ihren Kunden kommunizieren, ändern müssen.
Diesem Wandel im Einkaufsverhalten von Konsumenten möchte auch das Unternehmen Bonacelli noch besser gerecht werden. Während früher Herrenausstatter für ihre Kunden in Lahr einkauften, kommen heute die männlichen Käufer direkt in das Ladengeschäft, um sich für einen besonderen Anlass einzukleiden.
Gemeinsam mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung, DITF, Partner vom Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe, und mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital wurde das momentane Geschäftsmodell des Unternehmens unter die Lupe genommen. Zudem wurde der Fokus darauf gesetzt, wie das Unternehmen künftig digitale Tools noch besser einsetzen kann. Im Blick des Unternehmens standen vor allem Fragen, wie bestehende und potenzielle Kunden noch besser erreicht oder wie Herstellungsabläufe optimiert werden können, um langfristig Wettbewerbsvorteile zu erzielen und die digitale Transformation aktiv voranzutreiben.
Ein zentraler Bestandteil der Projektarbeit war die Durchführung eines Workshops auf Basis des Business Model Canvas (BMC) von Alexander Osterwalder. Anhand dieser Methode konnte das Projektteam gemeinsam mit dem Unternehmen strukturiert Chancen und Herausforderungen im digitalen Kontext identifizieren und konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung entwickeln.
Die Analyse der bestehenden Kundensegmente zeigte, dass das Unternehmen großes Potenzial besitzt, digitale Kanäle stärker zu nutzen, um neue Zielgruppen zu erreichen und bestehende Kundenbeziehungen zu intensivieren. Besonders die jüngere, digital-affine Zielgruppe ist unterrepräsentiert. Zusätzliche Berührungspunkte mit den Kunden sollen durch eine stärkere Integration digitaler Vertriebskanäle, wie mobile Apps und Social-Media-Plattformen entstehen. Gesammelte Kundendaten sollen verstärkt analysiert und genutzt werden, um Angebote und Marketingmaßnahmen gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Kundensegmente abzustimmen. Eine gezielte Content-Strategie, die auf Suchmaschinenoptimierung und relevante Inhalte setzt, kann die Sichtbarkeit und Reichweite des Unternehmens zusätzlich steigern.
Als nächste Schritte wurden angegangen:
- Bespielen eines Newsletter-Dienstes von Whatsapp, bei dem die benötigten Kontaktdaten potenzieller Kunden durch das Ausloben von Gewinnen bzw. Gutscheine gewonnen wurden.
- Social Media-Marketing: Entwicklung zielgerichteter Kampagnen, um unterschiedliche Kundensegmente anzusprechen. Dies erfolgt durch das Drehen kurzer Video-Beiträge, sogenannter Shorts, für eine Social Media und Influencer Plattform, die Kanäle wie Instagram, Facebook etc. bedient.
- Optimierung der digitalen Präsenz: Neugestaltung der Unternehmenswebseite mit dem Ziel, sie benutzerfreundlicher zu machen und mehr Kunden zum Handeln zu bewegen sowie Einführung eines Bereiches, um Fachkompetenz und Innovation zu demonstrieren bzw. die Shorts zusätzlich zu hosten.
Durch die Digitalisierung eröffnen sich der Lahrer Kleiderfabrik Möglichkeiten, neue Kunden zu erreichen und bestehende Kunden besser zu binden. Die im Rahmen des Projekts identifizierten Maßnahmen bieten eine solide Grundlage, um das Unternehmen durch das Gewinnen neuer Kunden zukunftssicher aufzustellen und so von den Potenzialen der Digitalisierung zu profitieren.