Bereits zum achten Mal vergibt das Umweltministerium den mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Umwelttechnikpreis. Mit dem Preis werden baden-württembergische Unternehmen für ihre klima- und ressourcenschonenden Verfahren und Produkte ausgezeichnet.

Bewerbungsphase für den Umwelttechnikpreis gestartet: Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg können sich für den Umwelttechnikpreis 2023 bewerben. Bereits zum achten Mal schreibt das Umweltministerium Baden-Württemberg diesen mit 100.000 Euro Preisgeld dotierten Wettbewerb aus. Vergeben wird der Preis an Unternehmen im Land, die mit ihren innovativen Produkten, Technologien und Verfahren einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder zur Schonung der natürlichen Ressourcen leisten. Bewerbungsschluss ist am 21. April 2023.

Vier Kategorien und ein Sonderpreis

„Viele Unternehmen im Land haben sich dem umwelt- und klimaschonenden Wirtschaften verschrieben. Sie übernehmen mit der Entwicklung von innovativen Verfahren und Produkten eine wichtige Rolle auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Zukunft und stärken gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Diese Anstrengungen würdigen wir mit dem Umwelttechnikpreis“, betonte Umweltministerin Thekla Walker in Stuttgart.

Verliehen wird der Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in folgenden vier Kategorien: „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz“, „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ sowie „Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Industrie 4.0“. Innerhalb der vier Kategorien vergibt die Jury einen zusätzlichen Sonderpreis, der sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen orientiert.

Die feierliche Preisverleihung findet am 24. Oktober 2023 statt.

Der Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vergibt seit 2009 alle zwei Jahre den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg. Der Preis wird für hervorragende und innovative Produkte und Verfahren in der Umwelttechnik verliehen.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg. Ausgezeichnet werden Produkte, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und kurz vor der Markteinführung stehen oder nicht länger als zwei Jahre am Markt sind.

Im Unterschied zum Umweltpreis, den das Ministerium seit 1993 vergibt, zeichnet der Umwelttechnikpreis ein Produkt oder Verfahren für dessen besondere umwelttechnische Leistungsfähigkeit aus. Beim Umweltpreis wird die Umweltorientierung des gesamten Unternehmens oder Standorts bewertet.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Pressemitteilung)

Challenge – wie können wir nachhaltiger leben?

Zwölf Jugendliche hatten sich am vergangenen Wochenende der Herausforderung „Wie können wir nachhaltiger leben?“ gestellt und dabei jede Menge gelernt –  auch fürs Leben. Die Teenager haben in Teams zukunftsträchtige Ideen für Nachhaltigkeit entwickelt, Lösungen gefunden und neue Geschäftsmodelle generiert.

Begleitet wurden sie von Michael Aechtler von der NEO Academy Stuttgart. Er hat als Mentor die Jugendlichen auf Augenhöhe beraten, ihnen hilfreiche Werkzeuge und Modelle an die Hand gegeben. Als Beispiel ein kostenloses Online-Werkzeug, mit dem sie sehr schnell eine Präsentation erstellt haben.

Die 18-jährige Laura Bokari aus Schafhausen: „Anfangs konnte ich mit dem Thema Startup nicht so viel anfangen. Jetzt kann ich mir durchaus vorstellen, selbst ein Startup zu haben.“ „Alle waren super nett und wir hatten einen tollen Coach, den wir alles fragen konnten. Das Wochenende hat mir richtig viel Spaß gemacht“ sagte Hanna Voß aus Rutesheim, 14 Jahre.

Bei den Teams gab es zwei 1. Plätze, die jeweils durch ihre Ideen, Lösungen und gute Vortragsweise überzeugt haben. Die Ideen reichten von Umweltzertifikaten, über Lebensmittelrettung bis zum Tierwohl.

In der Jury waren Wolfgang Vogt (AI xpress), Harald Grumser (Softwarezentrum Sindelfingen/Böblingen e.V.) und Tobias Krämer (Volksbank Böblingen)

Wolfgang Vogt, der seit vielen Jahren erfolgreich Startups ehrenamtlich unterstützt, sieht die Zukunft in guten Händen: „In unseren Jugendlichen steckt so viel Kreativität, Ideenreichtum und Begeisterung, von der wir alle profitieren können.“

Eine Fortsetzung der Challenge wurde von den Jugendlichen ausdrücklich gewünscht. Veranstalter waren das KI Startup- und Innovationszentrum AI xpress und das neue, von der Bundesregierung geförderte, Mittelstand-Digital Zentrum „Klima. Neutral. Digital.” Das Zentrum unterstützt kleinere und mittlere Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität: durch Erstinformationen, Quick-Checks und Umsetzungsprojekte. Die Unterstützung ist für die Unternehmen kostenfrei.

Am 26. September startete im AI xpress in Böblingen öffentlich das neue, bundesweit agierende Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital. Rund 60 Personen informierten sich vor Ort über die geplanten Aktivitäten.

Das Ziel des mit knapp fünf Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten neuen Zentrums Klima.Neutral.Digital ist es, mittels Digitalisierung die Herausforderungen am Energiemarkt und durch den Klimawandel aktiv anzugehen und als Chance für die deutsche Wirtschaft zu nutzen.

Im Zentrum erarbeiten renommierte wissenschaftliche Institutionen und Unternehmensinitiativen ein attraktives Angebot für kleine und mittlere Unternehmen. Sie wollen die Unternehmen in die Lage versetzen, den Weg zur Klimaneutralität mithilfe digitaler Technologien bis 2035 zu gehen.

„Bei Klima.Neutral.Digital werden Digitalisierungsprojekte entstehen, die zeigen, wie Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zusammen funktionieren. Sie bieten den Unternehmen einen echten Mehrwert,“ so die Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Christine Kahlen, bei der Auftaktveranstaltung in Böblingen.

Dr. Christine Neuy, Geschäftsführerin des Unternehmensverbunds microTEC Südwest und Leiterin des Förderprojekts, freute sich über das große Interesse von Seiten der Wirtschaft: „Das Feedback vor Ort war sehr positiv. Vor allem im World Café kam es zu einem intensiven Austausch zwischen den Klima-Coaches und den Teilnehmenden.“

Die Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen von Politik, Industrie und Netzwerken, geleitet von Holger Haas, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, zeigte klar, dass Nachhaltigkeit und Klimaneutralität als Managementaufgabe sichtbar werden müssen. Nicht nur, dass Fachkräfte nach sinnstiftenden Aufgaben streben und ihre Arbeitgeber auch nach ökologischer Ausrichtung auswählen, sondern auch, weil die Ausrichtung auf diese Themen mittel- bis langfristig eine Frage des Überlebens ist. Als wichtige Unterstützungsmaßnahmen durch das Zentrum sahen die Diskutierenden die Qualifizierung von Personal sowie die Aufbereitung von Referenzprojekten, um von den Besten zu lernen.

Im Ausstellungsbereich konnten sich die Besuchenden an verschiedenen Demonstratoren der drei Forschungspartner des Zentrums einen Überblick über die Potenziale der Digitalisierung für Nachhaltigkeit und Klimaneutralität verschaffen. So präsentierte Hahn-Schickard Stuttgart das Thema „Digitale Produktentwicklung und Produktion“. Wie Künstliche Intelligenz Beiträge leisten kann, demonstrierte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit dem „KI-Lab für Erneuerbare Energien“. Das FZI Forschungszentrum Informatik steuerte zwei Anschauungsobjekte bei: Energie-Flexibilität in der Produktion – Visualisierung mit Virtual Reality sowie den Virtuellen KI-Showroom.

Im World Café wurden die inhaltlichen Überlegungen der Klima-Coaches anhand mehrerer Themenräder zu „Energieeffiziente Infrastruktur“, „KI & IT-Sicherheit“, „Ressourcenschonende (Produktions-) Prozesse und digitale Dienstleistungen“ mit den Anforderungen des Mittelstands abgeglichen. So kam es zu einem intensiven Austausch mit konkreten Vereinbarungen, die Unternehmen für die Erstellung individueller Klimaneutralitätsroadmaps zu besuchen. Vorgesehen ist, dass sie zunächst die bestehende Infrastruktur und Prozesse des Unternehmens auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit untersuchen. Anschließend werden gemeinsam ressourcenschonende Prozesse und Dienstleistungen entlang einer Roadmap entwickelt. Dabei untersuchen die Experten auch, wie der Betrieb digitale Werkzeuge und KI-Methoden einsetzen kann.

Grundsätzlich bereiten die Partner wichtige Basisinformationen beispielsweise über Wege zum zertifizierten klimaneutralen Unternehmen auf und geben diese an die Unternehmen weiter. Mit ihrem technischen Know-how und selbst entwickelten Werkzeugen unterstützen sie die Unternehmen auch bei der Planung und Umsetzung von konkreten Projekten, insbesondere zu den Themenfeldern:

  • Sensorgestütztes Monitoring
  • Digitale Produktentstehung
  • Digitale Geschäftsmodelle
  • Energiemanagement für Klimaneutralität
  • Sektorkopplung und klimaneutrale Energieversorgung
  • KI & IT-Sicherheit

Hans-Ulrich Schmid, Geschäftsführer des Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V. und als Beteiligter im Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung am 26. September 2022 in Böblingen, sieht im Zentrum Klima.Neutral.Digital einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft: „Kleine und mittlere Unternehmen müssen jetzt klimaneutral werden. Dann sind sie in Zukunft als Dienstleister oder Lieferant bei ihren Kunden gut positioniert.“

Weitere Informationen zu den Angeboten und anstehenden Veranstaltungen sowie Kontaktdaten der Ansprechpersonen sind auf der Homepage des Projektes zu finden: www.klima-neutral-digital.de

Die Konsortialpartner und deren Stärken fürs Projekt

Das Projekt wird durch fünf Partner aus Baden-Württemberg getragen:

  • Das FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe: Breite Forschungsexpertise u.a. in den Bereichen IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz, nachhaltige Produktion, Energiemanagement sowie Wissens- und Technologietransfer. www.fzi.de
  • Die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung, Stuttgart: Exzellente Expertise in den Bereichen Sensorikintegration (Hard- und Software) sowie Digitale Produktentwicklung und Produktion. www.hahn-schickard.de
  • Das Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V., Böblingen: Fachexpertise im Bereich Digitalisierung durch 110 IT-Mitgliedsunternehmen. Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichsten Formaten. www.softwarezentrum.de
  • Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Stuttgart: Umfangreiche Fachexpertise für KI-Anwendungen, nachhaltige Erzeugungstechnologien, Energiemanagement sowie Auslegung und Betrieb von Anlagen in Bezug auf Klimaschutz und Energieeffizienz. www.zsw-bw.de
  • Der Mikrosystemtechnik-Cluster microTEC Südwest e.V., Freiburg: Leitung des Gesamtprojekts. Weitreichende Erfahrungen und Expertise im Wissens- und Technologietransfer sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. www.microtec-suedwest.de

Die Konsortialpartner werden mit zahlreichen weiteren Institutionen zusammenarbeiten. Darunter u.a. über 25 weitere Mittelstand-Digital Zentren bundesweit.