Bundesweites Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital gestartet

Die Herausforderungen am Energiemarkt und durch den Klimawandel aktiv angehen und als Chance für die deutsche Wirtschaft nutzen: Das ist das Ziel des mit knapp fünf Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten neuen Zentrums „Klima.Neutral.Digital.“ 

Im Zentrum erarbeiten renommierte wissenschaftliche Institutionen und Unternehmensinitiativen ein attraktives Angebot für Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeiter:innen. Sie wollen die Unternehmen in die Lage versetzen, den Weg zur Klimaneutralität bis 2035 zu gehen.

„Bei Klima.Neutral.Digital werden Umsetzungsprojekte entstehen, die zeigen, wie Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zusammen funktionieren. Sie bieten den Unternehmen einen echten Mehrwert,“ so der Vertreter des Bundesministeriums bei der Auftaktveranstaltung in Böblingen.

Dr. Christine Neuy, Geschäftsführerin des Unternehmensverbunds MicroTec Südwest und Leiterin des Förderprojekts, erwartet großes Interesse von Seiten der Wirtschaft: „Das Feedback von Unternehmer:innen, vor allem aus dem produzierenden Gewerbe, ist sehr positiv. Die Firmen starten jetzt beim Klimaschutz durch und brauchen jede helfende Hand.“

Die Partner bereiten wichtige Basisinformationen z.B. über Wege zum zertifizierten klimaneutralen Unternehmen auf und geben sie an die Unternehmen weiter. Mit ihrem technischen Knowhow und selbst entwickelten Werkzeugen unterstützen sie die Unternehmen auch bei der Planung und Umsetzung von konkreten Projekten, insbesondere zu den Themenfeldern: 

  • Sensorgestütztes Monitoring 
  • Digitale Produktentstehung 
  • Digitale Geschäftsmodelle 
  • Energiemanagement für Klimaneutralität
  • Sektorkopplung und klimaneutrale Energieversorgung
  • KI & IT-Sicherheit

Den Unternehmen werden vor Ort Klima-Coaches und KI-Trainer:innen zur Seite stehen. Sie untersuchen zunächst die bestehende Infrastruktur und Prozesse des Unternehmens auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Anschließend werden gemeinsam ressourcenschonende Prozesse und Dienstleistungen entlang einer Roadmap entwickelt. Dabei untersuchen die Experten auch, wie der Betrieb digitale Werkzeuge und KI-Methoden einsetzen kann.

Hans-Ulrich Schmid, Geschäftsführer des Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen e.V., und Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung am 26.9.2022 in Böblingen, sieht in Klima.Neutral.Digital einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft: „Kleine und mittlere Unternehmen müssen jetzt klimaneutral werden. Dann sind sie in Zukunft als Dienstleister oder Lieferant bei ihren Kunden gut positioniert.“

Der Service ist für die Unternehmen kostenlos.

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die Geschäftsstelle des am 1. Juni gestarteten Mittelstand-Digital Zentrums Klima.Neutral.Digital in Freiburg.

Das Zentrum wird von microTEC Südwest mit Sitz im Solar Info Center Freiburg geleitet. Die Geschäftsführerin von microTEC Südwest, Dr. Christine Neuy, zeigte sich hoch erfreut: „Wir schätzen es sehr, dass wir Frau Dr. Brantner diese neue Initiative vorstellen können, nachdem sie uns, als GoCluster-Mitglied, bereits im Februar besucht hatte.“

Dr. Franziska Brantner schüttelt Hände
Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, zu Besuch beim Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital.

Bei ihrem Besuch informierte sich Dr. Brantner bei den Partnern des Zentrums Hahn-Schickard, Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung sowie microTEC Südwest über das Vorhaben. Die Partner führten anschaulich die inhaltlichen Schwerpunkte und Ansätze zur Digitalisierung vor. Insbesondere das präsentierte Konzept der Klima-Coaches lobte Dr. Brantner. Die Klima-Coaches sollen als Generalisten in Firmen gehen, um vor Ort eine firmenindividuelle Klimaneutralitätsroadmap unter Einbeziehung digitaler Technologien zu entwickeln und in der Umsetzung zu unterstützen.

Großen Wert legte die Staatssekretärin darauf, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität gemeinsam mit Digitalisierung zu denken und zu vernetzen. „Die Digitalisierung hat enorme Potenziale für den Klimaschutz, aber ist auch echt ein Energiefresser. Von daher müssen wir schauen, dass wir das gut zusammenbringen.“, so Dr. Brantner im Video-Interview zum Stichwort Digital.

Zum Thema der aktuellen Energiekrise betonte sie Synergien zum Zentrum, wobei der Handlungsbedarf sehr akut ist. Ökonomische Chancen sieht sie für Unternehmen, die jetzt Lösungen umsetzen und Technologien entwickeln und damit zum Vorreiter für andere werden. Damit sollen Beiträge geleistet werden, um nicht nur „russisches Gas durch Gas aus Katar zu ersetzen“. Ihre Hoffnung ist, dass das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital auch die gegensätzlichen Effekte von Nachhaltigkeit und Digitalisierung – Stichwort Energieeffizienz der Digitalisierung – beleuchtet. Als weiteren Mehrwert des neuen Mittelstand-Digital Zentrums Klima.Neutral.Digital unterstrich Dr. Brantner, dass die Angebote und Lösungen für die Unternehmen weit über die offensichtlichen Maßnahmen wie Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach hinaus gehen.

Bereits im September können sich interessierte Unternehmen ein eigenes Bild über das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital verschaffen. Am 26. September findet die öffentliche Auftaktveranstaltung im AI xpress in Böblingen statt. Dr. Brantner hat ihre digitale Mitwirkung bereits zugesagt.

Der Weg zu nachhaltigen, klimaneutralen Unternehmen

Während der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektzeit von drei Jahren wird ein Mittelstand-Digital Zentrum aufgebaut, das jetzt in Stuttgart gestartet wurde. Dieses soll kleine und mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe in die Lage versetzen, den Weg zur Klimaneutralität bis 2035 zu gehen. 

Klimaroadmaps und Zertifikate – das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital bietet wichtige Basisinformationen z.B. über Wege zum zertifizierten klimaneutralen Unternehmen. 

Das Konsortium plant und unterstützt Unternehmen auch bei konkreten Umsetzungsprojekten, insbesondere zu den Themenfeldern: 

  • Sensorgestütztes Monitoring 
  • Digitale Produktentstehung 
  • Klimafreundliche Gebäudehülle 
  • Digitale Geschäftsmodelle 
  • Klimaneutrales Energiemanagement 

Als Ansprechpartner:innen und Unterstützer:innen stehen den Unternehmen vor Ort Klima-Coaches zur Seite. 

Die Konsortialpartner und deren Stärken fürs Projekt 

Das Projekt wird durch vier Partner aus Baden-Württemberg getragen: 

Die Konsortialpartner werden mit zahlreichen verschiedenen Institutionen zusammenarbeiten. Darunter gehören u.a. über 25 weitere Mittelstand-Digital Zentren sowie die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF).